"Energiefrieden": Fachverbandstag fordert stabile Leitlinien zur Wärmewende

Innungsmitglieder Frank Jäger und Bernd Fuller für ihr Engagement geehrt

Planbarkeit und Verlässlichkeit durch die Politik - das forderte die Delegiertenversammlung beim Fachverbandstag am Freitag, 11. Juli in Heidelberg. Wie sich die Kommunikation der SHK-Branche in Richtung Politik nachhaltig zeigen kann, beleuchtete der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Föst, mittlerweile neuer Cheflobbyist des SHK-Handwerks in Berlin. Manuel Hagel, CDU-Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2026,  bekam vom Fachverband deutliche Worte zu hören

"Fossil zu heizen, wird immer teurer werden“, so brachte es Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands beim Pressegespräch im Vorfeld des Verbandstags auf den Punkt.  Bei der Delegiertenversammlung wurde Becker noch deutlicher: „Ich rufe Sie auf, bauen Sie in jeder Ecke dieses Landes eine Wärmepumpe ein! Lassen Sie sich nicht davon beeinflussen, dass irgendjemand irgendetwas in einen Wärmeplan geschrieben hat.“ Außerdem setzt der Fachverband darauf, dass Baden-Württemberg sein Ziel der Klimaneutralität dem des Bundes auf 2045 angleicht, um einen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen zu vermeiden. Eine weitere Forderung: alle Berufsschulen und Bildungsstätten im Land sollen moderne Wärmepumpen zu Lehrzwecken erhalten.

Energiefrieden statt erneuter Kehrtwende beim GEG
Im Vordergrund der Delegiertenversammlung standen die Positionen und Forderungen des SHK-Handwerks zur Landtagswahl 2026 und zur angekündigten Reform desGebäudeenergiegesetzes (GEG). Einer der Kernpunkte: Ein „Energiefrieden“,wie es der Vorsitzende des FV SHK BW, Stefan Menrath, nannte: Einen parteiübergreifenden
Kompromiss zu den großen Linien der Wärmewende und damit zum Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien in der Beheizung von Gebäuden. Dieser Energiefrieden würde endlich wieder langfristige Verlässlichkeit für Verbraucher und das Handwerk bringen. „Wir können uns keine erneute Kehrtwende jeder neuen Regierung leisten. Wir erwarten daher eine von der breiten Mehrheit der politischen Mitte getragene Regelung“, sagte Menrath.

Zwei Strömungen beim GEG - die Politik „schwimmt“ 
Ein „zukunftsweisendes Programm“, hatte Menrath bereits morgens in seiner Begrüßung versprochen. Was er meinte, zeigte zum einen der Gastauftritt von Daniel Föst. Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete betonte, dass der Zentralverband SHK zwar auf Arbeitsebene gut vernetzt sei, aber vor allem in Richtung der Abgeordneten gebe es Luft nach oben. „Wenn man nicht hinten runterfallen will, muss manseine Kontakte nutzen, um Entscheidungsflüsse zu beeinflussen“, sagte Föst. Dazu gehöre, Reichweite zu schaffen und in Medien vorzukommen. Zum GEG berichtete Föst, man beobachte zwei Strömungen: "Die einen wollten bis Mai 2026 alles neu regeln und die EU-Vorgaben der Gebäuderichtlinie gleich einarbeiten. Ein anderer Teil will das GEG schnell verändern und den Rest später. Alle schwimmen, es brechen erste Konflikte auf“, schilderte er. Um die Politik
besser von den eigenen Positionen zu überzeugen, setze er auf kurze, fokussierte Botschaften.


Eingeschenkt - Menrath kritisiert Hagel 
In seiner Rede zur öffentlichen Mitgliederversammlung betonte Stefan Menrath, wie wichtig es sei, das Förderprogramm 455-B zum „Altersgerechten Umbauen“ wieder aufzulegen, nicht für das Handwerk, „sondern damit alte Menschen länger in ihrer Wohnung leben können“. In Richtung des Spitzenkandidaten der CDU für die Landtagswahl 2026, Manuel Hagel, kritisierte Menrath, dass die Partei das GEG erst zum Wahlkampfthema gemacht habe, nun aber nicht zeitnah liefere. Dies schüre die Verunsicherung der Kunden und der Betriebe, die nicht wüssten, wie sie nun beraten sollen. Deshalb brauche es eine schnelle Klarstellung. Zur Senkung der
Gasumlage bei Beibehaltung der Stromsteuer erklärte Menrath: „Politik aus einem Guss sieht anders aus.“
Mauel Hagel erklärte, er habe kein Problem damit, „eingeschenkt zu bekommen“, weil man dann zumindest ehrlich miteinander sei. Gleichzeitig betonte er: „Ich habe das Heizungsgesetz immer kritisiert.“ Für ihn gehöre der Paragraf 71 abgeschafft. „Es geht vor allem um Effizienz und Technologieoffenheit.“ Und zur Stromsteuer versprach er eine Wiedervorlage für Februar 2026. Ausführlich lobte er das SHK-Handwerk dafür, dass es sieben Milliarden Euro Wertschöpfung für Baden-Württemberg erbringe und Handwerker dafür, dass sie sich
ehrenamtlich engagieren. Zwar werde er dafür getadelt, sich inhaltlich nicht festzulegen, so Hagel. Aber das werde er auch weiterhin nicht tun, weil er dann auch nicht für gebrochene Versprechen haftbar gemacht werden könne.

Neue Webseite: Zeitgemäßes Design und dadurch effektiviere Arbeit 
Der zweite zukunftsweisende Programmpunkt dominierte den frühen Nachmittag: Gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker und dem FV-Referenten für Öffentlichkeitsarbeit, Daniel Völpel, stellte der Inhaber der Agentur XM Oliver Bezler die neue Webseite des Fachverbands vor. Nach letzten Arbeiten soll diese im Lauf der Sommerferien online gehen. Mit einem modernen, zeitgemäßen Design soll die Webseite die Betriebe deutlich besser in ihrer Arbeit unterstützen. Bereits ab Mitte August werde man damit beginnen, erste Innungswebseiten zu programmieren, kündigte Bezler an. Diese würden mit der FV-Seite vernetzt, sodass ein permanenterDatenaustausch möglich werde. So soll ein einheitlicher digitaler Auftritt entstehen, der ein
positives Bild des SHK-Handwerks in Richtung Kunden, Nicht-Mitglieder, potenziellen
Mitarbeitern, Presse, Politik und weiteren Zielgruppen vermittelt.

 

Prima fürs Klima: Wärmepumpen auf dem Vormarsch

Nach einem schwierigen Absatzjahr 2024 kommt der Wärmepumpenmarkt wireder in Schwung: heit. Allein im ersten Quartal 2025 stieg der Absatz in Deutschland um 35 Prozent. Laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) zeigt dieser Trend, dass immer mehr Hausbesitzer auf klimafreundliche Heiztechnologien setzen.

Nicht nur die Klimaziele der Bundesregierung, sondern auch die steigenden Energiepreise und attraktive staatliche Förderprogramme treiben diese Entwicklung an. Die Besitzer von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden sind zudem nach einer Forsa-Umfrage ausgesprochen zufrieden mit dem Betrieb ihrer Geräte – sowohl hinsichtlich der Effizienz als auch des Wohnkomforts. Für den BWP ist das ein klarer Beleg für den Fortschritt der Wärmewende im Gebäudesektor. Damit der positive Trend anhält, fordert der Verband stabile politische Rahmenbedingungen, mehr Fachkräfte und einen zügigen Ausbau der nötigen Infrastruktur. „Investitionen in die Wärmewende werden über Monate, wenn nicht sogar Jahre vorbereitet. Daher benötigen alle Beteiligten vom Hausbesitzer über den Handwerker bis zur Heizungsindustrie planbare Rahmenbedingungen“, erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe Dr. Martin Sabel.

Dass die Kunden in großer Zahl mit der Qualität der installierten Wärmepumpen zufrieden sind, zeigt eine neue Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsinstitutes forsa. Das Institut hat 794 Hausbesitzer befragt, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. Davon sind 67 Prozent mit dem Betrieb ihrer Wärmepumpe sehr zufrieden und 29 Prozent eher zufrieden – nur zwei Prozent sind unzufrieden, so Forsa-Geschäftsfühere Thorsten Thierhoff: „96 Prozent, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden.“

Pelletheizung? Online-Tool liefert Infos für Kundengespräche

Im Zuge der Nutzung sogenannter erneuerbarer Energien kommt bei Kunden auch die Pelletheizung ins Spiel und damit die Frage “Passt eine Pelletheizung zum Haus?”.  Der kostenfreie Online-Check des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) liefert in wenigen Minuten eine erste Einschätzung zu Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit

Das informative und unabhängige Online-Tool hilft Fachleuten schnell und unkompliziert einzuschätzen, ob sich ein Gebäude für eine Pelletheizung eignet.  Zusätzlich werden Fördermöglichkeiten aufgelistet. Es müssen lediglich zehn gezielte Fragen zu Gebäude, bestehendem Heizsystem und baulichen Gegebenheiten beantwortet werden, anschließend liefert das Tool eine fundierte und übersichtliche Bewertung zur Installation eines Pelletkessels oder -kaminofens. Zusätzlich lassen sich die Antworten flexibel anpassen, wodurch sich verschiedene Szenarien durchspielen lassen – ideal für Beratungsgespräche mit Kundinnen und Kunden. „Der Pellet-Check ist ein praxisnahes Werkzeug für Fachleute, das jetzt ohne zusätzliche Kosten genutzt werden kann. Wichtig war uns ein so hilfreiches Angebot für alle zugänglich zu machen. Es erleichtert die Planung und trägt dazu bei, Pelletheizungen gezielt und effizient einzusetzen“, erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPI. Die Anleitung zu dem Tool hat das Institut auf seiner Webseite veröffentlicht. 

Trotz wirtschaftlicher Lage: Südwest-Handwerk stellt Fachkräfte ein

Signal an Bewerber: "Ihr werdet gebraucht - mehr denn je!"

Das Handwerk in Baden-Württemberg denkt auch in schwierigen Zeiten nach vorne. Gut jeder dritte Betrieb plant, in diesem oder im kommenden Jahr neue Fachkräfte einzustellen. Das zeigt die aktuelle Fachkräfteumfrage von Handwerk BW. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern bleibt schwierig. Und der Abgang der Babyboomer sorgt in den nächsten Jahren für noch mehr Bedarf.

„Die Zahlen machen Mut. Sie zeigen, dass das Handwerk selbst in wirtschaftlich angespannten Zeiten ein verlässlicher Arbeitgeber bleibt“, sagt Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold. „Das Signal an Bewerber ist klar: Ihr werdet gebraucht, jetzt mehr denn je.“ Doch trotz des ungebrochenen Bedarfs bleibt die Fachkräftesuche schwierig. Nur vier Prozent der Betriebe konnten ihre Stellen ohne größere Probleme besetzen. Immer mehr müssen länger suchen. Der Anteil derer, die ihre Vakanzen gar nicht besetzen können, ist zwar gesunken, liegt aber weiterhin bei 57 Prozent. „Unsere Betriebe suchen Menschen, die anpacken wollen. Doch allzu oft fehlt es komplett an Bewerbungen“, erklärt Reichhold. Größere Betriebe tun sich bei der Suche etwas leichter. Kleinere Unternehmen spüren die Engpässe deutlicher.

Demografischer Wandel reißt eine Lücke

Der demografische Wandel wird zu einer immer größeren Herausforderung. In den nächsten fünf Jahren geht etwa jeder zehnte Beschäftigte in Rente. Rechnerisch bedeutet das einen zusätzlichen Bedarf von rund 15.000 Fach- und Arbeitskräften – jedes Jahr. „Diese Lücke lässt sich mit dem bestehenden Nachwuchs nicht schließen. Weder kurzfristig noch langfristig“, warnt Reichhold.

Neben fundierterer Schulbildung, mehr Aktivierung von Frauen und einer besseren Berufsorientierung sieht Handwerk BW auch in der Fachkräfteeinwanderung einen zentralen Baustein. Die neue Landesagentur für Zuwanderung sei ein richtiger Schritt. „Was wir brauchen, sind schlanke Verfahren, zentrale Anlaufstellen und echte Willkommenskultur. Wenn wir diese Herausforderungen gemeinsam anpacken, kann das Handwerk weiterhin Stabilitätsanker sein, für junge Menschen und für die ganze Wirtschaft im Land“, so Reichhold.

 

"Wir können alles, was kommt."

ZDH-Kampagne auch in der Gaming-Welt vertreten

Zuversicht als begründete Haltung zu vermitteln  –  das ist das Kernanliegen der neuen bundesweiten Kommunikationskampagne des deutschen Handwerks. Unter dem Motto „Wir können alles, was kommt.“ zeigt sich das Handwerk als eine starke Gemeinschaft, die auch in aufgewühlten Zeiten die Herausforderungen der Zukunft in die Hand nimmt: mit Können, Vielfalt und Innovation. Zudem soll die Kampagne bei jungen Menschen in der beruflichen Orientierungsphase und deren Umfeld Begeisterung für die mehr als 130 Ausbildungsberufe im Handwerk wecken.

„Können schafft Zuversicht. Das gilt in herausfordernden Zeiten mehr denn je. Wir Handwerkerinnen und Handwerker wissen, dass wir jederzeit auf unsere Fähigkeiten bauen können“, sagt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). „Diese positive und selbstbewusste Haltung ist auch der Grundtenor unserer Handwerkskampagne. Mit der Aussage ‚Wir können alles, was kommt‘ zeigen wir, dass wir bereit sind für die Zukunft.“

TV, Streaming, Gaming

Die Kampagne ist unter anderem im Fernsehen und bei Streamingdiensten, auf Plakaten und digitalen Kanälen sowie in Anzeigen zu sehen. Herzstück sind 17 Handwerkerinnen und Handwerker, die als authentische Botschafter ihres Berufsstands auftreten. Die Kampagne soll nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung des Handwerks stärken, sondern auch verdeutlichen, dass handwerkliche Berufe eine sehr gute und langfristige Perspektive bieten. 

Als besondere Aktion ist das Handwerk seit Anfang April in der Welt des Gamings vertreten. Das „Monument der Zuversicht“ entsteht als interaktives Bauprojekt im Minecraft-Universum. Umgesetzt wird das Vorhaben von der Kreativagentur CarlNann und Rocket Beans TV. So sollen junge Menschen auf spielerische Art und Weise für eine Zukunft im Handwerk begeistert werden. Bei Minecraft, das zu den meistgespielten Titeln weltweit zählt, erschaffen die Spieler/-innen eigene Welten und Gebäude aus würfelförmigen Elementen. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Diese Parallelen zum realen Handwerk werden für die interaktive Mitmachaktion genutzt. In der Folge soll rund um das „Monument der Zuversicht“, einem riesigen Daumen in Magenta, eine lebendige Handwerksstadt entstehen, in der verschiedene Handwerksberufe erlebbar werden.

 

Studie stellt Geschäftsmodelle für Einsatz von Gebäudetechnologien vor

Mehr als ein Drittel der Endenergie fällt in Deutschland für Gebäude an - das meiste wird für Raumwärme und Warmwasser gebraucht. Mit Hilfe digitaler Gebäudetechnologien kann die Energieeffizienz um etwa ein Fünftel erhöht werden.  Allerdings werden diese Technologien in der Wohnungswirtschaft nur wenig genutzt. Hauptgründe dafür sind Finanzierungsfragen und Informationsdefizite.  Das zeigt ein dena-Projekt.

Wie können Geschäftsmodelle in der Gebäudeautomation die Herausforderungen und Bedürfnisse von Kunden und Mietern bestmöglich abdecken? Mit dieser Frage hat sich das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung in Industrie und Gebäuden (KEDi) beschäftigt. Die Studie zeigt, dass es bereits ein vielfältiges Angebot an Produkten, Dienstleistungen und Beratungsangeboten für Gebäudeautomation gibt, und dass sich dieses weiter ausdifferenziert, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Energie Agentur.

Das dena-Projekt unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Gebäudewirtschaft dabei, Energieeffizienzpotenziale mittels Digitalisierung besser zu erschließen. Die in der KEDI-Studie vorgestellten Geschäftsmodelle zeigen auf, wie Hemmnisse der Wohnungswirtschaft gelöst werden könnten. Dazu zählen laut dena technische Hürden (z.B. die mangelnde Interoperabilität digitaler Technologien), wirtschaftliche Barrieren, mangelnde Akzeptanz für neue Technologien bei Mietenden sowie der Fachkräftemangel. Die vorgestellten Lösungen reichen von Schulungen über Beratungen bis hin zu „Rundum-sorglos-Paketen“.

 

Design-Preis „Badkomfort für Generationen“ verliehen

ZVSHK vergibt zudem Sonderpreis für Badplanung

Es waren 19 Produkte nominiert - drei wurden von der fünfköpfigen Fachjury zu Siegern gekürt: Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hat auf der Weltleitmesse der SHK-Branche, der ISH , zum insgesamt siebten Mal seit 2013 seinen Designpreis „Badkomfort für Generationen“ verliehen

Eines haben die drei Sieger-Produkte gemeinsam: sie verbinden auf herausragende Weise barrierefreie Nutzerfreundlichkeit mit ansprechendem Design. Die Expertenjury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Architektur, Design, Handwerk und Kunden, traf ihre Entscheidung im Rahmen einer Jurysitzung auf der ISH. Die Auszeichnung erhielten in diesem Jahr drei gleichwertige Siegerprodukte, die jeweils mit dem ZVSHK Produkt-Award 2025 geehrt wurden:

  •    „Prevista Dry-WC-Element“ von Viega
  • „Zehnder Tetris“ – Badheizkörper von Zehnder
  • „Instant Hot Showers“ – Duschinstallation von Heau 

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert überreichte die Trophäen und Urkunden an die ausgezeichneten Unternehmen. Auch Annett Jura, Abteilungsleiterin „Wohnungswesen und Immobilienwirtschaft“ im Bundesbauministerium, gratulierte im Namen der Schirmherrin, Bundesbauminsterin Clara Geywitz. 

Auch Badplanung wurde ausgezeichnet

Ein besonderes Highlight der diesjährigen Preisverleihung war die erstmalige Verleihung eines Sonderpreises für Badplanungen des Handwerks mit Komfort für Generationen. Dieser ging an das Unternehmen Bormuth Haustechnik aus Lautertal-Gadernheim. Geschäftsführerin Anna Bormuth-Jährling betonte in ihrer Dankesrede: „Durch den ZVSHK-Wettbewerb sind wir erstmals auf das Thema Barrierefreiheit gestoßen und haben unseren Kunden zwei Varianten vorgestellt – sie haben sich bewusst für das barrierefreie Siegerbad entschieden.“

Michael Hilpert unterstrich die gesellschaftliche Relevanz der Auszeichnung: „Mit unserem Award setzen wir ein deutliches Signal für die wachsende Nachfrage nach generationenfreundlichen Bädern – gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel in Deutschland.“ Auch der Juryvorsitzende Mathias Knigge hob die Bedeutung guter Planung hervor: „Das ausgezeichnete Handwerkerbad überzeugt durch eine durchgängige Gestaltung und zahlreiche Komfortmerkmale. Es zeigt: Attraktives Design und das Konzept ‚Design für Alle‘ sind ein zukunftsweisender Ansatz für das Handwerk.“

 

IFH 2026: ein halbes Jahrhundert Fachkompetenz

Für die SHK-Branche gehört die IFH/Intherm zum - geliebten -  Pflichttermin: im nächsten Jahr steht vom 14. bis 17. April die Jubiläumsausgabe im Messezentrum Nürnberg auf dem Programm. Schon jetzt können sich Aussteller anmelden und wir werfen ein Blick auf das, was kommt.

Seit fünf Jahrzehnten ist die IFH/Intherm eine feste Größe und treibende Kraft für die Sanitär-, Haus- und Gebäudetechnik im süddeutschen Raum. Sie hat sich als zentraler Branchentreff etabliert, an dem Fachhandwerk, Industrie, Großhandel, Fachplaner und Architekten zusammenkommen, um Innovationen zu erleben, Wissen zu teilen, ihr Netzwerk auszubauen und zukunftsweisende Impulse zu setzen.

Fachkräftebedarf und Digitalisierung

Die SHK-Branche steht vor großen Herausforderungen: gesetzliche Vorgaben ändern sich, Kundenansprüche wachsen, der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften und die fortschreitende Digitalisierung erfordern kontinuierliche Anpassungen. Die IFH/Intherm bietet die Gelegenheit, diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Hier haben Aussteller die Möglichkeit, mit Fachbesuchern in den Dialog zu treten, Trends erlebbar zu machen und ihre Produkte sowie Lösungen direkt den Entscheidungsträgern der Branche vorzustellen. Die ausgeprägte Präsenz des SHK-Handwerks und die hohe Besucherqualität ermöglichen wertvolle Gespräche und nachhaltige Geschäftskontakte.

Innovationen und Trends erleben

2026 bietet die IFH/Intherm eine besondere Bühne, um Produktneuheiten, Innovationen und Trends vor einem hochqualifizierten Fachpublikum zu präsentieren. Die Jubiläumsausgabe ist damit nicht nur eine Feier von 50 Jahren Branchenentwicklung, sondern auch eine einzigartige Gelegenheit, die Zukunft der SHK-Branche aktiv mitzugestalten. Weitere Infos zur Messebeteiligung und Anmeldung gibt es online unter: www.ifh-intherm.de/anmeldung.

 

Helmut Bramann und ZVSHK gehen gertennte Wege

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und sein Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann haben ihre Zusammenarbeit mit Wirkung zum 31. März 2025  beendet. Der Vorstand des Zentralverbands hat Helmut Bramann als Hauptgeschäfsführer abberufen, heißt es auf der Internetseite des Verbands. Bramann führte seit Juli 2018 die Amtsgeschäfte der obersten Interessenvertretung des SHK-Handwerks in Deutschland.  Zu den Gründen wurde nichts bekannt

“Er hat den ZVSHK in dieser Zeit zu einem geachteten Ratgeber und Ansprechpartner der Politik gemacht”, heißt es in der heute veröffentlichten Pressemitteilung. In der Corona-Krise hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass das SHK-Handwerk als wichtiger Faktor zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur angesehen wurde und seine Arbeit weiterführen konnte. „Darüber hinaus war er neben dem Vorstand mit der Garant dafür, dass der ZVSHK diese schwere Zeit wirtschaftlich meistern konnte“, sagt Michael Hilpert. „Dafür sprechen wir ihm Dank und Anerkennung aus.“ Kommissarisch übernimmt zunächst Andreas Müller, der Geschäftsführer Technik im ZVSHK, die Position als Hauptgeschäftsführer des ZVSHK; diese hatte er bereits von 2016 bis 2018 inne.

 

Gemeinsamer Appell zu einer gelingenden Wärmewende

Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD sind in vollem Gange und noch immer ist nicht klar, wie die künftige Bundesregierung mit GEG und BEG verfahren wird. In einem gemeinsamen Appell rufen deshalb zahlreiche Verbände aus dem Energiesektor – darunter auch der Zentralverband Sanitär Heizung Klima – die poltischen Akteure dazu auf, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung entschlossen voranzutreiben. Sie erwarten in diesem Zusammenhang klare und  verlässliche Rahmenbedingungen sowie eine Strategie, die praxistauglich ist

Die Klimaziele wurden bislang großgeschrieben. Die Wahrheit aber ist: Der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor beträgt in Deutschland nur rund 20 Prozent. Mehr als die Hälfte der Endenergie wird hierzulande genutzt, um Gebäude zu beheizen oder um in Gewerbe und Industrie Wärme und Kälte zu erzeugen. Eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist daher Grundvoraussetzung, damit die Energiewende gelingt und Deutschland die Klimaziele erreicht. 

Die Unterzeichner des Appells fordern die Politik auf:

  • Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung entschlossen voranzutreiben.
  • Die Wärmewende für alle Beteiligten zu vereinfachen und für Kohärenz zwischen den Regelwerken zu sorgen.
  • Klarheit zu schaffen und somit für Vertrauen zu sorgen. Es brauche Klarheit bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen und keinen vollständigen Systemwechsel.
  • Menschen, Handwerk, Gewerbe, Handel, Industrie und die Energieversorgungsunternehmen brauchen Planungs- und Investitionssicherheit: Es müssen Verlässlichkeit und eine schlüssige Strategie für eine nachhaltige Wärmeversorgung geschaffen werden.
  • Ziel für eine klimaneutrale Wärmeversorgung müsse ein ausgereiftes und realistisches Gesamtkonzept sein, dabei komme es auf Kontinuität und Zuverlässigkeit an.  
  • Die künftige Regierung solle die Chance der notwendigen Überarbeitung des GEG bis 2026 nutzen.
    Dabei sei eine realistische und praxisgerechte Gestaltung der Rahmenbedingungen verbunden mit der Kontinuität bei den wesentlichen Eckpfeilern unabdingbar.

Unterzeichnet haben den Appell die Verbände BDEW, BDH, BEE, B.KWK, BWP, DVGW, GdW, VKU, ZIA, Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft e.V. und ZVSHK.

Wärmewende sozialverträglich gestalten und Entbürokratisierung vorantreiben

Wichtig ist: Die Wärmewende muss sozialverträglich erfolgen. Die Kosten für Bürger müssen bezahlbar bleiben, während ein volkswirtschaftlich sinnvolles Gesamtkonzept entwickelt wird. Gezielte Förderung ist essenziell, um CO₂-Reduktionsziele zu erreichen und Strafzahlungen zu vermeiden.Außerdem fordern die Verbände, die Entbürokratisierung der Wärmewende in den Fokus zu nehmen. Die wachsende Zahl gesetzlicher Vorgaben erhöht den bürokratischen Aufwand für Unternehmen erheblich. Besonders das Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss vereinfacht und praxistauglicher werden. Die Umsetzung der EU-Vorgaben bis 2026 bietet die Chance für klare, verständliche Regeln. 

 

Schwächerer Konjunkturtrend im SHK-Handwerk

Die Zeiten des Wachstums scheinen vorbei: Laut Schätzungen des Zentralverbanda Sanitär Heizung Klima ist der Umsatz im SHK-Handwerk im vergangenen Jahr von 61,9 Mrd. Euro auf 59,12 Mrd. Euro und damit um 4 Prozent gesunken. Für 2025 erwartet der ZVSHK ein moderates Minus von einem Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig und der Verband richtet einen Appell an Berlin 

Die Neubautätigkeit lässt nach, die Wirtschaft schwächelt und die Verbraucher sind in Sachen Investitionen bei der Heizungsmodernisierung verunsichert. Das sind laut Verbandsangaben die Hauptgründe für das Minus. Die Nachfrage nach neuen Heizungen sei um fast die Hälfte abgeflaut, was sich auch in einem Rückgang der Installationsleistungen aller Heizungstechnologien widerspiegelt. Trotz der negativen Tendenz sei das Kundendienst- und Wartungsgeschäft eine stabile Umsatzsäule für das SHK-Handwerk geblieben. 

Weniger Betriebe, weniger Beschäftigte, weniger Auslastung

Im vergangenen Jahr sei die Gesamtzahl der Betriebe leicht von 48 300 auf 48 050 gesunken, die Beschäftigtenzahl ging um 0,4  Prozent auf 388 334 Mitarbeitende zurück. Die Anzahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge für Anlagenmechaniker fiel von 15 132 auf 14 655. Damit war sie jedoch höher als in den Jahren 2014 bis 2023.  Auch bei den zu besetzenden Stellen ist ein Rückgang zu verzeichnen: Im Frühjahr 2023 meldeten noch 67,9 % der Betriebe offene Stellen, im Winter 2024 waren es nur noch 48,3 %. Außerdem ist der Auslastungsgrad gesunken; im Winter 2023 verzeichneten 34,4 Prozent der Betriebe eine Überlastung, im Winter 2024 waren es  knapp 20 Prozent. 

Aufruf an die politischen Akteure

Für 2025 erwartet der ZVSHK “vorsichtig einen weiteren leichten nominalen Umsatzrückgang von etwa einem Prozentpunkt. Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, sieht die Politik in der Pflicht: ”Viel wird davon abhängen, wie schnell die neue Bundesregierung den negativen Konjunkturtrend umkehren und die deutsche Wirtschaft aus der Rezession führen kann. Eine wichtige Rolle wird dabei auch die politische Unterstützung für den Heizungsmarkt spielen. Unsere Forderungen an die Politik sind klar: eine schnelle Anpassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), um es praxistauglicher und für unsere Kunden verständlicher zu machen, sowie eine verlässliche und nachhaltige Förderung für Modernisierungsmaßnahmen." 

Um das Badgeschäft zu beleben, sei auch eine Neuauflage sowie die Erhöhung der Zuschussvariante des KfW-Programms “Altersgerecht Umbauen” notwendig. Bramann ist aber überzeugt: „Trotz der kurzfristigen Herausforderungen und dem verhaltenen Ausblick für das laufende Jahr agiert das SHK-Handwerk perspektivisch in einem Wachstumsmarkt, getrieben von innovativen Technologien und einer wachsenden Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen." 

 

Zukunftsorientiert: DHI erhält über 200.000 Euro Förderung für 2025

Mit rund 227.500 Euro fördert das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg das Deutsche Handwerksinstitut e.V. (DHI) in diesem Jahr. Die Institute des DHI seien für den Innovationstransfer im baden-württembergische Handwerk unverzichtbar, betonte Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut

Das DHI und seinen anhängigen Institute fungierten als wichtige Mittler zwischen Theorie und Praxis, erläuterte die Ministerin. Die Forschungseinrichtung unterstützt das Handwerk dabei aktuelle Herausforderungen  in den Bereichen Technologietransfer, Unternehmensführung, betriebs- und volkswirtschaftliche Fragestellungen, Recht und Berufsausbildung zu bewältigen. Zu den Aufgaben gehören unter anderem dieUnterstützung bei der Digitalen Transformation, Fachkräftesicherung und Lebenslanges Lernen zur Bewältigung des Demografischen Wandels sowie Selbstständigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks.

Das DHI vereint fünf regionale Forschungsinstitute unter seinem Dach, darunter das Institut für Betriebsführung im Handwerk (itb) in Karlsruhe, mit dem auch die SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal zusammenarbeitet. Dieses forscht wissenschaftlich fundiert und anwendungsbezogen zur Unternehmensführung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). 

Die Grundfinanzierung des DHI wird gemeinsam von allen Bundesländern, dem Deutschen Handwerkskammertag und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz getragen. Zusätzlich wirbt das Institut Drittmittel für weitere Projekte ein.

 

Handwerk fordert bessere Berücksichtigung bei Verkehrswende

Der Wechsel zu einer klimaneutralen Mobilität stellt das Handwerk vor besondere Herausforderungen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) unter mehr als 8.200 Handwerksbetrieben. Dabei sind die Betriebe grundsätzlich offen für neue Technologien.

Diesel- und Benzinmotoren dominieren noch, aber der Anteil von E-Autos in den Handwerksbetrieben steigt deutlich an. Allerdings hemmen hohe Anschaffungs- und Betriebskosten sowie begrenzte Reichweiten den Umstieg. Die Betriebe wünschen sich daher unbürokratische und planungssichere Fördermaßnahmen. Ein weiteres zentrales Problem: Der Parkraum wird knapper. Sowohl am Betriebsstandort als auch bei Kunden und auf Baustellen fehlen zunehmend Abstellmöglichkeiten für Handwerkerfahrzeuge. Die Betriebe fordern daher eine stärkere Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse in der kommunalen Verkehrsplanung. Positiv entwickelt sich laut ZDH der Einsatz von modernen Lastenrädern, besonders in städtischen Gebieten. Sie eignen sich vor allem für Wartungsaufträge, Kleinreparaturen und Kundenbelieferungen im näheren Umfeld.

 

ISH 2025 – Innovativ, inspirierend und politisch wie selten zuvor

Die ISH, die weltweit führende Messe für Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Energietechnik bringt vom 17. bis 21. März 2025 wieder die Fachleute aus dem SHK-Handwerk in den Messehallen in Frankfurt am Main zusammen. Auf der ISH treffen sich Handwerksprofis, sprechen mit Fachplanern, netzwerken mit Unternehmen aus der SHK-Branche und nehmen Kontakt auf mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Für SHK-Betriebe gibt es exklusive Vorteile im Vorteilsprogramm "MEHR.WERT."  (siehe Link unten). Traditionell ist das Handwerk auf der ISH besonders stark vertreten und stellt die größte Besuchergruppe dar. Deshalb bietet der Zentralverband Sanitär - Heizung -  Klima mit dem „Treffpunkt Handwerk“ in Halle 6.1 eine zentrale Anlaufstelle für Handwerksbetriebe. Begleitet wird die Messe von einem umfangreichen Rahmenprogramm, darunter die internationale Value of Water Conference zu globaler Wasserwirtschaft, Hygiene und Sanitärversorgung.
 

https://ish.messefrankfurt.com/frankfurt/de/themen-events/handwerk.html#mehrwert7

 

Eigenheimbesitzer setzen verstärkt auf neue Technologien

Bis 2029 könnte sich die Zahl der Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Elektroautos in Eigenheimen deutlich erhöhen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. Die repräsentative Befragung von mehr als 4.000 Hausbesitzern ergab, dass sich innerhalb der nächsten fünf Jahre die neuen Technoligien zum Teil mehr als verdoppeln können
 

Photovoltaikanlagen erweisen sich als Türöffner für weitere klimafreundliche Technologien: Hausbesitzer mit Solaranlage oder konkreten Installationsplänen zeigen ein viermal höheres Interesse an Wärmepumpen und Elektroautos als andere Eigenheimbesitzer. Laut der Allensbach-Studie könnten 65 Prozent eine PV-Anlage besitzen (aktuell 36 Prozent); 41 Prozent ein Elektroauto fahren (aktuell 12 Prozent) und 38 Prozent eine Wärmepumpe nutzen (aktuell 15 Prozent).
 

Vor allem finanzielle Überlegungen führen dazu, auf die genannten Technologien umzusteigen. Politische Präferenzen spielen eine untergeordnete Rolle. Allerdings bleiben hohe Anschaffungskosten weiterhin eine Hürde. Für fast ein Drittel der Befragten war die politische Unterstützung bei der Anschaffung klimafreundlicher Technologien ein wichtiger Faktor für ihre Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl 2025. Die Studie wurde im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) durchgeführt und ist repräsentativ für Hausbesitzer in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen.

 

Entschlackungskur fürs GEG und neue Energieträgerstrategie: SHK-Handwerk legt Positionspapier zur Bundestagswahl vor

Planbarkeit, Vertrauen und Verlässlichkeit - das sind die zentralen Anliegen, die der Zentralverband Sanitär Heizung Klima jetzt in einem Positionspapier an die politischen Parteien gerichtet hat. Vor dem Hintergrund der anstehenden Herausforderungen erwartet der Verband „bei den Lösungen klare politische Rahmenbedingungen, technologische Offenheit und gezielte Investitionen“. Zentrale Themen sind für die SHK-Branche der Klimaschutz, das Gelingen der Wärmewende und die gesellschaftliche Gesundheitsversorgung

Mit einen Appell zur Stärkung der Daseinsvorsorge macht der Zentralverband deutlich, dass das KfW-Förderprogramm „Barrierereduzierung“ fortgeführt und zudem um jährlich mindestens 150 Millionen Euro aufgestockt werde müsse. der Zuschuss für Maßnahmen beim altersgerechten Umbau solle auf mindestens 6.000 Euro angehoben werden.  Bei Neubauten und Sanierungen sollte die ambulante Pflege mitgedacht werden, um eine eventuelle spätere Nachrüstung zu erleichtern. Weitere Punkte auf dem Gesundheitsektor sind die Förderungen neuer raumlufttechnischer Anlagen in Pflegenheimen, Schulen und Kitas sowie die Modernisierung von öffentlichen Sanitärräumen

Ein "Runder Tisch" bitte!

Um effektiver an Lösungen zusammenarbeiten zu können, fordert der ZVSHK zudem die Schaffung eines Runden Tischs - dort könnten sich die Bereiche Bauen, Handwerk und Gesundheit  interdisziplinär austauschen. 

Klimaschutz und Wärmewende sind weitere wichtige Bestandteile des zweiseitigen Positionspapiers. Das GEG muss nach Ansicht des ZV durch einen Bürokratieabbau entschlackt werden. Förderprogramme sollten ausfinanziert und erweitert werden; Technologieoffenheit bei allen erneuerbaren Energieträgern müsse sichergestellt werden. Neben Strom sollten auch nicht fossil erzeugte Gase und Öle in die Dekarbonisierungsstratgeie miteinbezogen werden.

Kein Attentatismus mehr!

Beim Thema Wettbewerb mahnt der Verband  Fernwärmemonopole zu begrenzen und faire Marktbedingungen zu schaffen. Kommunen sollten verpflichtet werden im Planungsgebieten wettbewerbliche Anbieter - und Systemkonkurrenz zu ermöglichen. Mehr Tempo wird bei der Wärmewende verlangt: GEG und WPG müssten entkoppelt werden um Attenttismus aufzulösen und individuelle Modernisierungsmaßnahmen nicht auszubremsen. Außerdem weist der Zentralverband erneut darauf hin, dass Investoren stabile Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen benötigen.

„Veränderungen sind absolut in Ordnung, sie dürfen jedoch nicht über Nacht kommen, sollten den Markt weiter anregen und dürfen nicht von der aktuellen Haushaltslage bestimmt sein“, fasst der Fachverband SHK Baden-Württemberg zusammen. Das komplette Positionspapier gibt es hier:
https://www.zvshk.de/fileadmin/zvshk.de/user_upload/Redaktion/PDF_Dokumente/SHK-Verbandsorganisation_zur_Bundestagswahl_2025.pdf

Umweltfreundlich Heizen: Es ist noch Kohle da...

Die Diskussionen und Falschbehauptungen zu den Förderungen beim Heizungstausch sind gerade vor der Bundestagswahl noch zahlreich. Fakt ist: der vorläufige Haushalt 2025 steht bis zur Verabschiedung eines neuen Etats. Der wiederum steht erst nach der "Inbetriebnahme" einer neuen Regierung an.  Will heißen: es fließen noch Gelder, wenngleich auch nicht für jede Maßnahme

Von Seiten der KfW gibt es in Sachen Energetischer Sanierung Entwarnung. Die Bank gewährt nach wie vor Kredite und fördert Hauseigentümer mit Zuschüssen. "Es kann sich lohnen, umfassend zu sanieren, zu modernisieren und erneuer­bare Energien zu nutzen. Dafür können Sie jetzt Förder­mittel beantragen", heißt es auf der Homepage der KfW.

CO2-Rechner des Umweltbundesamtes in der Kritik

Eine Allianz aus Verbänden der Energie-, Heizungs-, Forst- und Holzwirtschaft rät Verbrauchern und Unternehmen davon ab, den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (UBA) zu nutzen. Das Online-Tool sollte ursprünglich Verbrauchern helfen, ihren Lebensstil klimafreundlich zu gestalten. Doch das ist offensichtlich nicht gegeben, so die Kritik.

Seit einem knappen halben Jahr hat der Rechner einen CO2-Emissionsfaktor für das Heizen mit den meisten Holzarten hinterlegt. Dadurch kommt er zu dem abwegigen Ergebnis, dass Gas- und Ölheizungen für das Klima besser sein als das Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Die Verbände raten aus Gründen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit dringend davon ab, auf Grundlage des UBA-Rechners fossile Heizungen einzubauen, und sie damit Holzheizungen vorzuziehen.

Kritik: Beratungsfunktion ist nicht gegeben

Die Verbändeallianz kritisiert, dass der UBA-CO2-Rechner seine objektive Beratungsfunktion verloren habe und offensichtlich zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zweckentfremdet werde. Nach den Streitereien um das Gebäudeenergiegesetz im letzten Jahr trägt der Rechner damit zur Verunsicherung der Bevölkerung bei und verzögert die Wärmewende unnötig.Die Verbände weisen darauf hin, dass der Rechner keinerlei rechtliche Auswirkung oder Bindung hat und nicht geeignet ist, um Verbrauchern, Beratern oder Unternehmen als Entscheidungsgrundlage für den Ausbau erneuerbarer Energien zu dienen.

Kein CO2-Preis auf Holz

Die Verbände empfehlen stattdessen, sich für den Heizungstausch und den Ausbau erneuerbarer Wärme schlicht am geltenden Recht zu orientieren, wie beispielsweise den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes oder dem Wärmeplanungsgesetzes. Außerdem sind Fachbetriebe - wie sie beispielsweise über die SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal zu finden sind - versierte Ansprechpartner. Dass auf Holz kein CO2-Preis anfällt, hatte das Bundeswirtschaftsministerium im Sommer nochmals extra klargestellt.

Zu den Mitgliedern der Allianz gehören die Initiative Holzwärme (IH), der Fachverband Holzenergie im Bundesverband Bioenergie (FVH), der HKI Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik, der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), die AGDW – Die Waldeigentümer, der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV), die Familienbetriebe Land und Forst, der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) sowie der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks.

Das UBA veröffentlichte jetzt auf seiner Webseite folgenden Hinweis: "Zu Anfang März bekommt der CO2-Rechner einen neuen Anstrich. Beachten Sie, dass sich im Zuge der Aktualisierung die Emissionsfaktoren im Hintergrund ändern und dass Ihre gespeicherten Bilanzen nicht mehr abrufbar sind."

Neue Kampagne des Handwerks in Richtung Politik

Das Handwerk gilt schon lange als die "Wirtschaftsmacht von nebenan" und an dieser kommt die Politik nicht vorbei. Der Spitzenverband des Handwerks in Baden-Württemberg, Handwerk BW, hat deshalb eine Social Media Kampagne aufgelegt, die eine klare Aussage hat: Politik braucht pragmatische Lösungen – das Handwerk zeigt, wie es geht.

Eine Sonderseite von Handwerk BW liefert zentrale Themen und klare Botschaften: Von Schulpolitik über Bürokratieabbau bis hin zur Klimapolitik. Mit dabei ist auch Stefan Menrath, Vorsitzender des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. Sein Statement vor allem in Richtung derjenigen Parteien, die mit dem Heizungsgesetz Wahlkampf machen: „Das Gebäudeenergiegesetz hat die Bürgerinnen und Bürger wie selten ein Gesetz zuvor verunsichert. Nun braucht es Verlässlichkeit und Planbarkeit bei den rechtlichen Rahmenbedingungen und Förderinstrumenten, damit wir gemeinsam die Herausforderungen der Wärmewende stemmen.“ Denn das Handwerk ist Motor für die wirtschaftliche Stärke und die Modernisierung unseres Landes – bei Energie, Klimaschutz, Verkehr, Digitalisierung, Gesundheit,
Wohnungsbau und vielem mehr. Als standorttreuer Wirtschafts- und Gesellschaftsbereich ist das Handwerk dabei ganz besonders auf gute und verlässliche Bedingungen angewiesen. Wer sich weiter informieren und die Botschaften des Handwerks auf Social Media teilen will, hier der Link: https://handwerk-bw.de/aktuelles/news-pressemeldungen/

Wärmenetze im Land: teuer und ineffizient?

Die Wärmepläne für den Südwesten kommen weiterhin gut voran. Trotzdem soll es im überwiegenden Teil der Siedlungsflächen in Baden-Württemberg keine öffentlichen Wärmenetze geben. Der Grund: Sie wären im Vergleich zu individuellen Lösungen vor Ort die deutlich teurere Variante. Diese Ansicht vertritt Gemeindetagspräsident Steffen Jäger

In einem Ende vergangenen Jahres geführten Interview mit der Stuttgarter Zeitung, in dem auch Umweltministerin Thekla Walker befragt wurde, relativiert Jäger die Rolle der Wärmenetze. Damit nähert sich der Vertreter der Gemeinden in Baden-Württemberg zunehmend den Einschätzungen des Fachverbandes an. Der macht diese Position seit über eineinhalb Jahren immer wieder deutlich und erhält dafür viel Gegenwind. „Ich freue mich sehr, dass sich die Position des gesunden Menschenverstandes zunehmend durchsetzt“, kommentiert Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker das Interview. 

Klimaziele immer schwerer vermittelbar

Auch beim Blick auf den Fernwärme-Anteil erläutert Jäger: „Ich wäre eher bei den 20 Prozent des Handwerks“. Was den von manchen Akteuren propagierten Anschlusszwang betrifft, hat für Jäger nicht die erste Priorität. Ebenso lässt er erkennen, dass die unterschiedlichen Ziele der CO2-Neutralität – Europa im Jahr 2050, Deutschland 2045, Baden-Württemberg 2040, Städte wie Stuttgart oder Mannheim 2035 – „immer schwerer vermittelbar“ seien.

Wärmeplanung mit Vorsicht zu genießen

Umweltministerin Thekla Walker betont jedoch in dem Doppelinterview, es sei zu früh von den Zielen abzurücken. Man habe an der Wärmeplanung gesehen, dass Ehrgeiz und eine Vorreiterrolle Vorteile brächten. „Wir haben jetzt für 80 Prozent der Menschen eine Wärmeplanung vorliegen“, stellt sie stolz fest. Dabei ist sie sich jedoch bewusst, dass die Wärmeplanung der Kommunen mit Vorsicht zu genießen ist. „Planung ist noch keine Umsetzung. Das oberste Gebot muss ein: Es muss bezahlbar sein und dauerhaft funktionieren“, so Walker.

Kein Geld für ineffiziente Ausgaben

Hier sieht der Fachverband einen der größten Knackpunkte. „Die Millionensummen, die nötig wären, um die theoretischen Potentiale für Wärmenetze in den Wärmeplanungen zu verwirklichen, sind selbst in den solventesten Kommunen und deren Stadtwerken nicht vorhanden. Das wird vielen Beteiligten nun deutlich“, kommentiert Becker. „Die Kommunen schauen auf Land und Bund, das Land schaut auf den Bund, aber keine staatliche Ebene hat derzeit Geld übrig, um sich ineffiziente Ausgaben zu leisten.“ Für ihn ist die Wärmeplanung dennoch ein richtiger Schritt. „Bei der Wärmeplanung sind wir in Baden-Württemberg dann tatsächlich führend, wenn wir sie als sehr unvollständigen Startpunkt begreifen, ein erster Wurf, nicht der finale Schuss“, so der Hauptgeschäftsführer.

 

 

Kontra Werteverlust: Energetisches Update macht Immobilien attraktiver

Früher hieß die Maxime bei Immobilien: "Es zählt die Lage", mittlerweile rückt die Energieeffizienz eines Gebäudes stärker in den Fokus. Wer also plant sein Haus mit Öl- oder Gasheizung zu verkaufen, sollte damit rechnen, einen geringeren Preis zu erzielen als bei einem sanierten Gebäude. Darüber berichtete kürzlich die Tagesschau

Die  Nachrichtensendung der ARD zitierte dabei mehrere Fachleute, die davon ausgehen, dass sich der Preisabstand zwischen sanierten Gebäuden und solchen mit Öl- oder Gasheizung in den nächsten Jahren deutlich erhöhen wird. Geschätzt werden bis zu 30 Prozent Wertverlust. Auch Immobilienportale verzeichnen bei ihren Nutzern bereits jetzt, dass diese beim Suchen die schlechtesten Energieeffizienzklassen herausfiltern. Insbesondere in Regionen mit höheren Leerstandsquoten dürften es Eigentümer von unsanierten Gebäuden in Zukunft damit immer schwerer haben, noch Käufer zu finden. Für ein energetisches Update kommen sowohl Gebäudesanierungen wie z. B. Dämmungen in Betracht, als auch der Umstieg von einer mit fossilen Energieträgern betriebenen Heizung zu einem klimafreundlichen Heizsystem.

 

Haushalte sparen weniger Energie trotz gestiegener Heizkosten

Deutschlands Haushalte zahlten trotz Gaspreisbremse 2023 für das Heizen rund 31 Prozent mehr als 2022. Doch gab es nicht mehr so viel Potenzial, Energie einzusparen wie im Vorjahr. Das zeigt der jüngst veröffentlichte Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung

Heizten die Haushalte im ersten Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine temperaturbereinigt gut fünf Prozent weniger als 2021, waren es im vergangenen Jahr trotz ähnlicher Preissteigerungen im Schnitt nur knapp noch vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des diesjährigen Wärmemontors, der auf Basis der Heizkostenabrechnungen des Energie- und Immobiliendienstleisters ista berechnet. „Die hohen Heizkosten haben viele private Haushalte trotz Gaspreisdeckel im Jahr 2023 schwer belastet“, sagt Studienautorin Merve Kücük aus der Abteilung Klimapolitik.

Möglichkeiten zur Einsparung bei Miethaushalten begrenzt

Weiter heißt es in einer DIW-Mitteilung: „Ihre Möglichkeiten, noch mehr einzusparen, sind begrenzt. Insbesondere Miethaushalte haben wenig Einfluss auf energetische Sanierungen oder Heizungssysteme.“ Insgesamt lagen Heizkostenabrechnungen von 170.000 Zwei- und Mehrparteienhäusern vor. Erstmals wurden auch mit Fernwärme beheizte Wohngebäude in die diesjährigen Berechnungen einbezogen. Deutlich zeigt sich, dass die Bandbreite der Fernwärmepreise im Vergleich zu Gas und Öl wesentlich größer ist. Zudem liegen die Preise pro Kilowattstunde im Schnitt deutlich über den Preisen für Gas und Öl. Allerdings ist der Heizbedarf pro Quadratmeter niedriger als für Öl und Gas.

Kohlendioxidemissionen sinken - Klimaziele trotzdem in weiter Ferne

Parallel zum Heizbedarf sanken auch die CO2-Emissionen um gut vier Prozent nach knapp sechs Prozent im Vorjahr. „Die Dynamik bei den CO2-Einsparungen reicht nicht, um die Klimaziele im Gebäudesektor bis 2030 zu erreichen. Dazu müssten sie von derzeit 102 Millionen in sechs Jahren auf 67 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sinken,“ sagt Studienautor Till Köveker. Selbst bei hohem Preisdruck wie in den vergangenen zwei Jahren haben die Einsparungen der Haushalte nicht ausgereicht, um genügend Kohlendioxidemissionen einzusparen. „Im Interesse der privaten Haushaltsbudgets und des Klimaschutzes sind jetzt langfristige Investitionen gefragt, wie energieeffiziente Gebäudesanierungen und Heizungswechsel, vor allem zu erneuerbaren Energien“, ergänzt Studienautorin Sophie M. Behr. 

 

Fernwärmeregelung auf Eis - hohe Kosten für die Kunden

Schlechte Nachrichten für aktuelle und potenzielle Kunden von Fernwärme: Sie werden auch im nächsten Jahr mit hohen Verbrauchskosten und intransparenten Rechnungen konfrontiert. Das berichtete zuletzt die ARD. Auch unter dem Gesichtspunkt Klimaschutz ist Fernwärme derzeit nicht zu empfehlen, da sie zu rund 80 Prozent aus fossilen Energieträgern gespeist wird. Der Fachverband Sanitär Heizung Klima Baden-Württemberg empfiehlt daher von der Fernwärme auf Wärmepumpen oder Biomasse-Heizungen umzusteigen

Eigentlich wollte die Bundesregierung die Fernwärme-Monopolisten bei deren undurchsichtiger Preisgestaltung in die Pflicht nehmen. Doch die geplante Neufassung der sogenannten Fernwärmeverordnung (AVBFernwärmeV) ist in dieser Gesetzgebungsperiode gescheitert. Ob, wann und in welcher Form sie kommen könnte, steht in den Sternen. Ebenso, ob das derzeitige Heizungsgesetz in der kommenden Legislaturperiode auf den Prüfstand kommt. Das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz teilte im Zusammenhang mit der Novellierung der Fernwärmeverordnung mit, es gebe "grundsätzlich unterschiedliche Interessen auf Verbraucher- sowie auf Versorgerseite. In der Kürze der restlichen Legislaturperiode kann ein adäquater Interessensausgleich nicht mehr erarbeitet werden".

Fernwärme kennt kein Limit nach oben

Fernwärme bleibt daher in der Regel die teuerste Form des Heizens. Dies hatte zuletzt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2-Online zum wiederholten Mal in ihrem Heizspiegel festgestellt. Während die Heizkosten in allen anderen Heizformen nach der Energiekrise im Jahr 2022 wieder teils deutlich zurückgegangenen sind, sind sie bei Fernwärme seit 2020 kontinuierlich immer weiter gestiegen. Die gesunkenen Heizkosten sind vor allem auf die rückläufigen Energiepreise sowie die staatlichen Preisbremsen zurückzuführen. Auch die Entspannung auf den Energiemärkten nach der Krise im Jahr 2022 hatte zur Kostensenkung beigetragen.

FV empfiehlt: Jetzt noch umsteigen

Ob Fernwärme je die hohen klimapolitischen Erwartungen erfüllt, steht aus Sicht des Fachverband SHK Baden-Württemberg in den Sternen. Allein die bestehenden Netze klimafreundlich zu machen, ist eine Herkulesaufgabe. Und auch dann bleibt für den Verbraucher das Risiko hoher, intransparenter Preise. Der Fachverband empfiehlt, die aktuell noch sehr guten Förderbedingungen für Wärmepumpen und Biomasse-Heizungen zu nutzen und sich unabhängig von Fernwärme zu machen.

 

Fernwärme meist fossil

Der Großteil der Fernwärme in Deutschlands Netzen wird durch fossile Energieträger gespeist. Das zeigt eine aktuelle Studie des Umweltverbands WWF. Nach Meinung der Umweltschützer sind die Kommunen gefordert, das zu ändern. Alternativen wären laut der Umweltorganisation etwa Großwärmepumpen, Geothermie oder Abwärme aus industriellen Prozessen. „In den meisten Gemeinden geht die Wärme in den Netzen zu einem Großteil noch auf die Verbrennung fossiler Energien wie Kohle und Gas zurück“, so der WWF in einer Presseerklärung.  Nach den voröiegenden Berechnungen produziert die Fernwärme in Deutschland Emissionen von 39 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr.

 

Landesausbilderpreis BW: Rechtzeitig an die Bewerbung denken!

Spitzenbetriebe im Land sollen künftig mit dem Landesausbilderpreis Baden-Württemberg für ihr Engagement im Bereich Ausbildung geehrt und Best-Practice-Beispiele sichtbar gemacht werden.  Über das Portal gut-ausgebildet.de können Ausbilderinnen und Ausbilder nominiert werden oder sich selbst bewerben. Anmeldeschluss ist der 31. Januar. Der Preis wurde neu geschaffen; Ausrichter ist das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit Handwerk BW, dem BWIHK und dem Landesverband der Freien Berufe. „Mit dem Landesausbilderpreis, den wir im Mai 2025 zum ersten Mal vergeben werden, möchten wir Ausbilderinnen und Ausbildern, die sich mit ihrem Engagement in der beruflichen Bildung besonders hervorgetan haben, würdigen“, sagt Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „Ausbilderinnen und Ausbilder, die bereits herausragende didaktisch und pädagogisch innovative Ausbildungsmethoden einsetzen, sollen als Best-Practice-Beispiele sichtbar werden und für ihre bisherige Leistung Anerkennung erhalten.“

 

Heizungstausch: noch sind die Fördertöpfe nicht leer

Die Förderungen für einen Heizungstausch im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) laufen in diesem Jahr noch weiter. Daran ändern auch der Bruch der Koalition und ein Führungswechsel im Finanzministerium nichts, da das Förderbudget vor dem Ampel-Aus beschlossen wurde und somit gesichert ist. Darauf weist der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg (FVSHKBW) hin und bezieht sich hierbei auf Aussagen des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck

 

Kunden, die darüber nachdenken ihre Heizung in den kommenden Jahren zu modernisieren, sollten möglichst noch vor Jahresende einen Förderantrag einreichen, rät FV-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker. So sei für die nächsten drei Jahre die attraktive Förderung gesichert. Becker geht davon aus, dass die Fördersituation wohl nie wieder so gut sein wird wie jetzt. Die Förderzusage bedeute nicht, dass unmittlerbar danach auch mit der Modernisierung begonen werden müsse, so Becker. Die Kunden hätten drei Jahre Zeit für die Umsetzung - zum Beispiel bei einem Einbau einer Wärmepumpe.

Neue Regierung - neue Regeln?

Neben der Haushaltssituation könnte sich die derzeitige Fördersituation auch mit einer neuen Bundesregierung schnell ändern. CDU und FDP haben bereits angekündigt, sowohl die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wieder ändern oder gar abschaffen zu wollen. Über solche Wahlkampfdiskussionen zur Abschaffung des Heizungsgesetzes zeigt sich der Hauptgeschäftsführer verärgert: „Das führt nur zu weiterer Verunsicherung der Kunden und nicht zu mehr Klimaschutz. Wir brauchen in unserem Land eine gewisse Verlässlichkeit der politischen Rahmenbedingungen und kein ständiges Hin und Her“, kritisiert Becker, der eine vollständige Abschaffung des GEG für unrealistisch hält.

Trotz Koalitionsbruch: Förderungen für 2024 sind sicher

Hintergrund der Empfehlung der Heizungsexperten ist das Aus der Ampel-Koalition und der bislang nicht beschlossene Bundeshaushalt für 2025. Auch über das Jahr 2024 hinaus kann die Förderung weiterhin gelten - solange, bis das Budget erschöpft ist. Darauf hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck mehrfach hingewiesen.

 

Zuspruch für Energiewendetechnologien steigt

Die Energiewende kommt zunehmend in deutschen Haushalten voran. Fast jeder dritte - insgesamt 12,9 Millionen Haushalte -  nutzt inzwischen mindestens eine Energiewendetechnologie. Das sind 2,9 Prozent oder 1,2 Millionen Haushalte mehr als 2023. Weitere sechs Prozent planen die Anschaffung einer solchen Technologie in den kommenden zwölf Monaten

Das sind Ergebnisse des KfW-Energiewendebarometers, für das KfW Research zwischen Dezember 2023 und April 2024 mehr als 6000 Haushalte in Deutschland befragen ließ. Zu den Energiewendetechnologien zählen Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Solarthermie-Anlagen, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplungen, Holzpellet-Heizungen und Elektroautos. Unangefochtene Nummer 1 in deutschen Haushalten ist dabei die Photovoltaikanlage. Fast 15 Prozent der Haushalte haben bereits eine, im Vorjahr waren es rund 12 Prozent. Sehr dynamisch war die Entwicklung bei Batteriespeichern. Vor einem Jahr wurden sie von 3,7 Prozent der Haushalte genutzt, ein Jahr später schon von 6,7 Prozent.

Besonders viele Energiewendehaushalte gibt es in Süddeutschland. 41 Prozent nutzen dort eine der genannten Technologien. Besonders wenige sind es weiterhin in Ostdeutschland (24 Prozent). Allerdings steigen die Zahlen in allen Regionen des Landes merklich an.

Größter Hemmschuh sind zugleich finanzielle Restriktionen. 41 Prozent der Haushalte, die grundsätzlich offen für Energiewendetechnologien sind, berichteten, sich diese nicht leisten zu können. Die Spreizung bei der Nutzung moderner energetischer Technologien setzt sich fort: In der einkommensstärksten Gruppe der befragten Haushalte stieg der Anteil der Energiewender von 40 auf 49 Prozent, in der Gruppe der niedrigsten Einkommen verharrte er unverändert bei 19 Prozent. „Das ist auch insofern herausfordernd, als Haushalte mit niedrigen Einkommen besonders von hohen Energiekosten betroffen sind und überdurchschnittlich oft in energetisch unvorteilhaften Gebäuden wohnen“, ordnet KfW-Ökonom Römer ein.

 

Heizkosten sinken – außer bei Fernwärme

Die Heizkosten in Deutschland sind im Jahr 2023 nach dem starken Anstieg während der Energiekrise teilweise wieder gesunken. Das zeigt der aktuelle Heizspiegel für Deutschland, herausgegeben von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Für die deutschlandweiten Vergleichswerte zum Heizen wurden über 140.000 Gebäudedaten ausgewertet.

Ein durchschnittlicher Haushalt im Mehrfamilienhaus (70m²-Wohnung) musste im Jahr 2023 für das Heizen mit Gas 1.330 Euro zahlen. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent (145 Euro) gegenüber dem Vorjahr. Auch die Heizkosten für Wärmepumpen (–28 Prozent), Holzpellets (–20 Prozent) und Heizöl (–19 Prozent) sind deutlich gesunken. Lediglich bei Fernwärme gab es eine Steigerung von 8 Prozent.

Nach wie vor sind die Heizkosten teils erheblich höher als vor der Energiekrise 2022. Heizen mit Wärmepumpen hingegen ist bereits heute deutlich günstiger als mit fossilen Alternativen.

Anstieg der Fernwärmekosten für 2024 zu erwarten

Für das Jahr 2024 prognostiziert der Heizspiegel eine weitere Entlastung bei den Heizkosten für Gas (–25 Prozent), Wärmepumpen (–18 Prozent), Holzpellets (–6 Prozent) und Heizöl (–4 Prozent). Eine Ausnahme bildet die Fernwärme: Hier werden die Kosten voraussichtlich um 21 Prozent steigen. Durch den Wegfall der Preisbremsen und höhere Energiepreise steigen die Fernwärmekosten deutlich. Unzureichende Regulierung und intransparente Preisgestaltung sind mögliche weitere Gründe für den deutlichen Anstieg.

90 Prozent der Haushalte können Kosten senken

Trotz der gesunkenen Energiepreise bleibt das Sparpotenzial beim Heizen hoch. 90 Prozent aller Haushalte können durch geändertes Verhalten und Modernisierungen Heizkosten sparen: in einem durchschnittlichen Haushalt bis zu 1.095 Euro im Jahr. Deutschlandweit sind Einsparungen von bis zu 21 Milliarden Euro und 46 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr möglich. Das entspricht über einem Drittel der deutschlandweiten Emissionen im Gebäudesektor.

Auf https://www.heizspiegel.de/ können Verbraucher ihren Heizenergieverbrauch und ihre Heizkosten prüfen und individuelle Spartipps erhalten. Dabei haben sie die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt durch das interaktive Online-Tool leiten zu lassen. Im vergangenen Jahr nutzten 170.000 Verbraucher den Heizspiegel, um sich beraten zu lassen.

 

Video-Vorstellung von www.waermeplanung-bw.de

Die Gesetze rund um den Einbau von Heizungsanlagen verunsichern viele Menschen. Sie wissen nicht genau, was zu tun ist. Gekoppelt an das Gebäudeenergiegesetz ist die Wärmeplanung:  Jede Kommune muss einen Wärmeplan erstellen, der zeigt, welche Art von klimafreundlicher Heizung sie für welches Gebiet vorsieht.

Mit „www.waermeplanung-bw.de“ hat das Sanitär-Heizung-Klima Handwerk Baden-Württemberg ein neues Informationsangebot geschaffen. Was sich dahinter verbirgt und was man dort findet, erklärt ein kurzes Video. Das Tool sammelt und veröffentlicht alle Wärmepläne. Dort gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Wärmeplanung und zum Heizungstausch. Zudem findet man Links zu Gesetzen, Zeitungsartikeln, Ansprechpartnern. Mehr Infos: https://www.waermeplanung-bw.de

 

Unter Dach und Fach: ZVSHK tritt PV-Sicherheitsvereinbarung bei

Um die Sicherheit und den Arbeitsschutz bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern zu gewährleisten, haben im Frühjahr 2024 die Verbände ZVDH, ZVEH, BG BAU und BG ETEM eine richtungsweisende Branchen-Vereinbarung getroffen. Dieser ist jetzt auch der Zentralverband SHK beigetreten

 

Die Vereinbarung definiert wichtige Sicherheitsstandards für die Installation von PV-Anlagen für die Betriebe im Elektro-, Dachdecker- und nun auch Klempner-Handwerk. ZVSHK-Präsident Michael Hilpert erklärt dazu: „Klimafreundliche Heizungssysteme werden häufig in Kombination mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen eingebaut. Planung, Bau und Unterhaltung solcher Anlagen bilden die Kernkompetenz vieler SHK-Betriebe. Aus diesem Grund war uns wichtig, der Vereinbarung beizutreten und klarzustellen, dass die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren SHK-Betrieben oberste Priorität hat.“ Photovoltaik-Anlagen werden meist an hochgelegenen Orten montiert. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Absturzunfällen.  „Außerdem erzeugen die Module beim Lichteinfall unmittelbar Strom. Bei unsachgemäßem Umgang besteht das Risiko eines elektrischen Schlags“, erklärt Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM: „Darum ist es wichtig, dass die Installateurinnen und Installateure sich auskennen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen.“ Fortbildungskurse für das Klempner-Handwerk sollen zukünftig unter anderem in Kooperation mit den Bildungseinrichtungen der Elektrohandwerke angeboten werden. Der ZVSHK stellt sicher, dass die entsprechenden Schulungen angeboten werden und dass entsprechend über das Angebot informiert wird. Die Teilnahme an der Fortbildung stellt die grundlegende Voraussetzung für elektrotechnische Arbeiten bei der Montage der Photovoltaik-Module dar.

 

Infoabend Heizungstausch: Unsere Experten vor Ort

Der Klimaschutz und eine damit einhergehende Wärmewende sind mittlerweile in vielen Köpfen angekommen. Aber: Bei den meisten Menschen herrscht bei diesem Thema noch eine gewisse Ratlosigkeit. Die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur KEK will unter dem Titel "Wie gelingt der Heizungstausch?“ die Bürgerinnen und Bürgern umfassend informieren. Auch Experten der SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal sind dabei. Morgen, am 24. September, werden ab 18 Uhr im Ständehaussaal (Stadtbibliothek) in Karlsruhe das Team Frank Jäger & Jochen Gartner & Claudia Zimmerling die Bürgerinnen und Bürger mit wertvollen Informationen versorgen und Fragen beantworten. Frank Jäger wird an diesem Abend einem Impulsvortrag zum Thema „Wärmepumpe“ halten. In der anschließenden Fragerunde werden dann beide Spezialisten - in ihrem jeweiligen Spezialgebiet - für weiterreichende Informationen zur Verfügung stehen. Der Veranstalter dieses Kooperations-Infoabends ist die Karlsruher Energie- und Klimaagentur KEK, die mit einigen Energieberatern vor Ort sein wird. Weitere Partner, wie auch die Handwerkskammer Karlsruhe, Vertreter der Stadt und der Stadtwerke sowie die Innungen der Schornsteinfeger und des Elektrohandwerks sind mit von der Partie.  

 

Volle Kraft voraus - die German Craft Skills 2024

Die Leistungen des Handwerks zu würdigen und Vorzüge der betrieblichen Ausbildung in den öffentlichen Fokus zu rücken - das sind nur zwei Ziele des Leistungswettbewerbs "Deutsche Meisterschaft im Handwerk", der seit vergangenem Jahr German Craft Skills heißt. Der Wettbewerb findet jährlich in über 130 Gewerken statt. 

Die diesjährige Deutsche Meisterschaft im Sanitär-Heizung-Klima Handwerk wird auf Bundesebene für die Anlagenmechaniker SHK und die Klempner vom 21.11. bis zum 23.11.2024 auf der Messe GET-Nord in Hamburg ausgetragen.  Die Bundessieger der Behälter- und Apparatebauer sowie der Ofen- und Luftheizungsbauer werden – wie bisher – anhand der Gesellenprüfungsnoten ermittelt.

Zur Teilnahme berechtigt sind Junghandwerkerinnen und Junghandwerker, die  

  • ihre Gesellenprüfung/Abschlussprüfung in der Zeit vom Winter des Vorjahres bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben (Prüfungsergebnisse, die nach dem Start der ersten Wettbewerbsebene vorliegen, zählen zum folgenden Wettbewerbsjahr), 

  • zum Zeitpunkt der Gesellen- bzw. Abschlussprüfung nicht älter als 27 Jahre sind, also das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und 

  • im Gesamtergebnis der Gesellenprüfung die Note "gut" (81 Punkte) erreicht haben. 

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks will die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren und begabte Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung fördern. Die Festveranstaltung zum Abschluss der Deutschen Meisterschaft im Handwerk, zu der die Erstplatzierten aus den jeweiligen Handwerksberufen eingeladen werden, wird vom ZDH ausgerichtet und findet am Samstag, dem 7. Dezember 2024, in Berlin statt.

 

Kräfte bündeln: "Die Gegner sitzen anderswo"

Die SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal und die Elektroinnung  Karlsruhe haben bereits im vergangenen Jahr ihre Zusammenarbeit verstärkt, jetzt geht es auch auf Landesebene voran: Das SHK- und das Elektrohandwerk Baden-Württemberg wollen zukünftig noch enger kooperieren. Gemeinsam will man die Veränderungen in der Haus- und Gebäudetechnik aktiv gestalten und sich gegen unfairen Wettbewerb durch kommunale Unternehmen sowie gegen neue Mitbewerber wehren

Politisch betrachten es die Fachverbände Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FVEITBW) sowie Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg (FVSHKBW) mit großer Sorge, wie kommunale Energieversorger und Stadtwerke das bestehende Gemeindewirtschaftsrecht unterlaufen und in den Markt für Gebäudetechnik drängen. Die beiden Verbände vertreten die Interessen von mehr als 10.600 Betrieben mit mehr als 110.000 Beschäftigten und gut 15 Milliarden Euro Umsatz in Baden-Württemberg.

Entgegen ihrem ursprünglichen Gedanken bieten öffentliche Versorger zunehmend Dienstleistungen an, die Fachbetriebe genauso gut und im Sinne ihrer Kunden übernehmen können. Damit schaden diese kommunal getragenen Unternehmen dem ortsansässigen Handwerk, das durch Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie seine Gewerbesteuerzahlungen im ganzen Land dafür sorgt, dass die Kommunen außerhalb der Ballungsräume für Menschen attraktiv und lebenswert bleiben, stellten die beiden Fachverbände bei ihrer Sitzung im Sommer fest.

Kommunen fokussieren sich auf Eigeninteressen
„Die Information der Gemeinderäte erfolgt hier oft einseitig durch Verwaltung oder Stadtwerke mit Eigeninteressen“, mahnt Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg. „Hier müssen wir über Wechselwirkungen mit Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Steuerzahlungen und Personalabwerbungen besser aufklären“.

"Die Gegener sitzen anderswo", heißt es in einer Pressemitteilung des Elektrofachverbandes und verweist auf die kommunale Wärmeplanung, Beide Verbände bemängeln, dass die Kommunen ihre eigenen Interessen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes voranstellen. „Politik, Kommunen und deren Spitzenverbände müssen aufhören, die Verbraucher zu verunsichern, indem sie die kommunale Wärmeplanung instrumentalisieren, um Verbraucher vom Heizungstausch abzuhalten“, warnt Stefan Menrath, Vorsitzender des Fachverbandes SHK Baden-Württemberg. „Ein Wärmeplan ist keine Wärmenetzplanung. Ein Wärmeplan hindert niemanden daran, effiziente Heizungsanlagen einzubauen, wie Wärmepumpen, mit PV kombinierte Stromdirektheizungen, Holzheizungen sowie Wärmepumpen-Hybridheizungen.“

Kapazitäten für Wärmenetze fehlen
Bei der Erstellung der Wärmeplanung mahnt Menrath mehr Realismus an, welche Potenziale Wärmenetze haben. „Die Ausweisung von Eignungsgebieten hat mit der realistischen Umsetzung oft wenig zu tun. Es fehlen schlicht die Kapazitäten, Wärmenetze in diesen Dimensionen zu planen, zu bauen und vor allem zu finanzieren. Wenn aber wiederum zukünftige Stromnetze auf Basis von illusorischer Wärmeplanung geplant werden, können nur falsche Dimensionierungen rauskommen – zu Lasten der Kunden“.

Gemeinsam gegen doppelte Bürokratie
Das wollen die beiden Fachverbände besser machen, indem sie ihre SHK- und Elektro-Mitgliedsbetriebe vor Ort dabei unterstützen, zusammenzuarbeiten. So beschlossen die beiden Vorstände gemeinsam ein Musterformular Wärmepumpe SHK/Elektro. Die vierseitige Checkliste erleichtert beiden Gewerken die Koordination beim Einbau von Wärmepumpen. Gerade weil immer mehr Gebäudetechnik steuerbar wird, wie Wallboxen, Photovoltaik-Anlagen oder Stromspeicher, gewinnen eine gute Planung und Klarheit in der Arbeitsteilung an Bedeutung. So verhindern Elektro- und SHK-Handwerk gemeinsam Unklarheiten oder doppelte Bürokratie. Die Kunden erhalten frühzeitig Klarheit über die Kosten, wenn beispielsweise die neue Wärmepumpe es erfordert, den Zählerschrank auszutauschen.

 

Heizungsförderung: KfW erweitert ihr Angebot

Seit Ende August kann nun auch eine dritte Gruppe von den Heizungsförderungen der KfW profitieren: jetzt können Unternehmen für Wohn- und Nichtwohngebäude, Eigentümer von vermieteten Einfamilienhäusern sowie Kommunen beim Heizungsumbau gefördert werden. Damit schließt die KfW eine Lücke in ihrem Portfolio

Die KfW bietet verschiedene Förderoptionen an: Private Eigentümer, darunter Selbstnutzer und Vermieter von Einfamilienhäusern sowie Eigentümer in WEGs, können eine Grundförderung von 30 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten erhalten. Zusätzlich gibt es Boni wie einen Bonus von fünf Prozent für effiziente Wärmepumpen, einen Klimageschwindigkeitsbonus von derzeit noch 20 Prozent und einen Einkommensbonus von bis zu 30 Prozent. Insgesamt kann der Förderzuschuss so auf bis zu 70 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten steigen. Ein pauschaler Emissionsminderungszuschlag von 2.500 Euro bei Biomasseheizungen ist ebenfalls möglich.

35 Prozent für Firmen

Für Unternehmen, die in Wohn- oder Nichtwohngebäude investieren, bietet die KfW eine Grundförderung von bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten an. Diese setzt sich aus einer Basisförderung von 30 Prozent und einem möglichen Effizienzbonus von fünf Prozent zusammen. Auch hier ist der Emissionsminderungszuschlag von 2.500 Euro verfügbar. Die maximale Höhe der förderfähigen Kosten variiert je nach Gebäudegröße, bei Wohngebäuden hängt sie von der Anzahl der Wohneinheiten ab, bei Nichtwohngebäuden von der Nettogrundfläche. Zusätzlich bietet die KfW zinsgünstige Ergänzungskredite für Wohn- und Nichtwohngebäude an. Diese Kredite können über Banken und Sparkassen beantragt werden und unterstützen die Finanzierung der Heizungsmodernisierung.

Kommunen können Mittel reseervieren

Auch Kommunen können Projekte zum Heizungsaustausch in Wohn- und Nichtwohngebäuden durchführen. Für sie gibt es eine Übergangsregelung, bei der Fördermittel reserviert werden können. Die Anbindung der Kommunen an das Online-Kundenportal der KfW ist für Ende November 2024 geplant. Die Nachweise für die Auszahlung der Heizungszuschüsse können, gestaffelt nach Antragstellergruppen, etwa sechs Monate nach Start der jeweiligen Antragstellung eingereicht werden. Die erste Antragstellergruppe, die seit Februar Anträge stellt, kann ihre Unterlagen ab dem 30. September 2024 digital einreichen.

Bislang über 90.000 Zusagen im Wert von 1,3 Milliarden Euro

Seit dem Förderstart am 27. Februar 2024 wurden rund 93.000 Zuschusszusagen mit einem Volumen von rund 1,3 Milliarden Euro erteilt. Die hohe Nachfrage zeigt laut KfW das große Interesse an der Förderung und den wichtigen Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren Wärmeversorgung. Hausbesitzer sollten diese Fördermöglichkeiten nutzen, um sowohl die Umwelt zu schonen als auch die Energiekosten langfristig zu senken. Ein wesentlicher Teil der Förderung ist die Beantragung über das Online-Kundenportal der KfW. Bei vollständigen Unterlagen und förderfähigen Projekten erfolgt die Zusage der Mittel in der Regel laut KfW digital und automatisiert innerhalb weniger Minuten. Dies ermöglicht eine schnelle Planungssicherheit für Hausbesitzer und Unternehmen.

 

dena-Bericht beleuchtet soziale Aspekte der Energiewende

Über drei Millionen Haushalte sind durch Heizkosten stark belastet. Das zeigt der Bericht „Soziale Aspekte der Gebäude-Energiewende“, der für das dena-Projekts "Gebäudeforum klimaneutral" erstellt wurde. Da sich laut dena Öl und Gas ab 2027 verteuern werden, seien Sanierungen von Gebäudehüllen und der Wechsel zu erneuerbaren Energien sinnvoll

Nicht nur die Mieten steigen, auch die Energiekosten kennen in Deutschland nur einen Trend: nach oben. Der Anteil der Haushalte, die ihre Wohnung nur unzureichend beheizen können ,soll sich laut dena-Bericht innerhalb von nur zwei Jahren mehr als verdoppelt haben - von 3,3 Prozent 2021 auf  über acht Prozent im vergangenen Jahr. Der Bericht zeigt auch auf, wie viele Haushalte in Deutschland von den hohen Heizkosten besonders betroffen sind. Das an dem Bericht beteiligte Öko-Institut hat zudem mittels Indikator definiert, wer in Sachen Ausgaben fürs Heizen als benachteiligt gilt. Das sind von den insgesamt rund 43 Millionen Haushalten in Deutschland 3,1 Millionen. Zu diesen zählen alle Haushalte, die in einer Wohnung mit einem Energieverbrauch von mehr als 180 kWh pro Quadratmeter leben und zudem in der unteren Einkommenshälfte angesiedelt sind. Dadurch fällt ihr Anteil der Gesamtausgaben für Wärme gemessen am Einkommen höher aus. Laut den analysiserten Daten gehört fast jeder siebte Haushalt in mittleren Einkommensschichten zu dieser Gruppe.

Hohe Kosten für Mieter und Eigentümer

Diese Belastung betrifft sowohl Mieterinnen und Mieter als auch Eigentümer von Wohnungen und Häusern, heißt es in dem Bericht weiter. Beim Thema soziale Gerechtigkeit macht die Studie folgende Rechnung auf: Für Mieter setzen sich die direkten Ausgaben aus Heizkosten plus Kaltmiete zusammen, für Eigentümer können das zusätzlich Kreditbelastungen, auf jeden Fall schlagen aber Instandhaltungen und andere laufende Ausgaben (wie von Städten, Kommunen und kommunalen Energieversorgern) zu Buche.  Im Durchschnitt gäben Mieter mit niedrigem Einkommen etwa 32 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus, im Vergleich zu etwa 14 Prozent bei Haushalten mit hohem Einkommen.  Bei Eigentümern mit geringen Einkommen liege der Wohnkostenanteil bei 18 Prozent, während er bei Haushalten mit hohem Einkommen nur 13 Prozent betrage.

Fossile Energien werden teurer

Die Kosten für das Heizen mit Gas und Öl werden in den kommenden Jahren stetig steigen, so dena weiter. Dies sei auf den nationalen Brennstoffemissionshandel und das EU-Emissionshandelssystem II zurückzuführen, das fossile Energieträger ab 2027 verteuern werde.  Demzufolge lohne sich eine energetische Sanierung von Gebäudehüllen und der Wechsel zum Heizen mit den sogenannten erneuerbaren Energien. Und das umso mehr, je früher sie umgesetzt würden. Besonders attraktiv sei das durch staatliche Förderungen. 

Insgesamt betrugen die Summen für Wohnungen bzw. Häuser  einschließlich der Heizkosten im Jahr 2023 20,4 Mrd. Euro. Schätzungsweise ein Viertel davon seien für die Wärmeenergiekosten aufgewendet worden. Wenn diese durch Effizienzsteigerungen bei Gebäuden oder andere Einsparmaßnahmen um 20 Prozent sinken würden, könnten alut dem Bericht bis zu eine Milliarde Euro anderweitig investiert werden.

Weitere Informationen: www.dena.de; www.gebaudeforum.de 

 

Mit dem Titel „Moderne Technik für die erneuerbare Holzwärme“ hat die Initiative Holzwärme ein neues Factsheet veröffentlicht. Darin finden Verbraucher und Fachleute alles Wissenswerte rund um gesetzliche Vorgaben und technische Lösungen in Sachen Holzheiztechnik

Die Initiative Holzwärme ist eine Allianz von Fachverbänden, zu der neben BDH, DEPV und ZIV auch der ZVSHK gehört. Dren Ziel ist es die Bedeutung der erneuerbaren Holzwärme für das Erreichen der Klimaziele Deutschlands in den Fokus zu rücken. „Mit einem Anteil von zwei Dritteln an der erneuerbaren Energie im Gebäudebereich spielt Holz eine zentrale Rolle“, erklärt Andreas Lücke, Sprecher der Initiative. Zu den im Factsheet dargestellten Holztechniklösungen zählen Einzelraumfeuerstätten, Holzzentralheizungen sowie hybride Heizsysteme, also etwa die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Holzfeuerstätte.

Die gesetzliche Grundlage für das Tauschen veralteter Anlagen bildet die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. „Die Hersteller haben mit erheblichen Investitionen und großer Innovationskraft Produkte entwickelt, die im Vergleich zu anderen europäischen Regelungen sehr anspruchsvollen gesetzlichen Anforderungen entsprechen“, betont Christiane Wodtke, Vorsitzende des Lenkungskreises der Initiative Holzwärme.

So lässt sich mit modernen Holzheizanlagen die Effizienz gegenüber veralteter Technik um bis zu 100 % steigern. Emissionen liessen sich laut der Initiative um bis zu 90 % reduzieren. Das machen unter anderem auch Partikelabscheider möglich. Die Bundesregierung fördert im Bereich der Holzzentralheizungen den Einsatz dieser Technologie mit einem Zuschuss.

Das vierseitige Factsheet liefert Argumente für die Kundenberatung über erneuerbare Holzheiztechnik. Es steht auf der Webseite der Initiative Holzwärme kostenlos zur Verfügung: www.holzwaerme.info

 

Der Doppelwumms: Photovoltaik-Programme fürs Ländle

Das Land Baden-Württemberg gilt seit langem als Vorreiter in Sachen Energiewende - bis 20240 will es klimaneutral sein und hat im vergangenen Jahr als erstes Bundesland ein Förderprogramm für Photovoltaikanlagen auf Bestandsparkplätzen initiiert. Jetzt legt das Musterländle mit einem attraktiven Programm noch eins drauf

Unter dem Namen "Flächen doppelt nutzen - Photovoltaik an Mobilitätsinfrastrukturen" wurde ein vier Millionen Euro starkes Nachfolgeprogramm ins Leben gerufen. Laut einer Mitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft werden zukünftig PV-Anlagen insbesondere auf solchen Flächen gefördert, die bislang anderweitig genutzt werden. Das Programm beinhaltet drei Fördermodule: Photovoltaik an Lärmschutzwänden, Photovoltaik-Überdachungen von Stellplätzen für Fahrräder sowie von bestehenden öffentlichen Wegen und zudem Photovoltaik an Schieneninfrastrukturen wie z. B. Haltestellenüberdachungen. Das Umweltministerium möchte nach eigenen Angaben zufolge mit dem Förderprogramm insbesondere einen Anreiz bieten, innovative Ansätze sowie modellhafte Projekte  umzusetzen. "Entsprechend fließen diese Kriterien in die Bewertung der Anträge mit ein", heißt es in der Mitteilung.

Neben der PV-Anlage selbst und deren technischer Ausstattung werden auch andere notwendige Bauteile, wie etwas Befestigungen, Stützpfeiler oder Fundamente gefördert. Die zu installierende Leistung muss mindestens 100 Kilowatt betragen. Die maximale Zuwendung durch das Land liegt bei maximal 40 Prozent der förderfähigen Ausgaben: die Förderobergrenze beträgt 300.000 Euro. Wichtig: Jeder Antragsteller kann höchstens zwei Anträge pro Fördermodul und nicht mehr als drei Anträge insgesamt einreichen.

Das Programm richtet sich an Unternehmen, rechtsfähige Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts, an juristische Personen des öffentlichen Rechts wie insbesondere Kommunen sowie an Hochschulen und außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Die Projekte müssen noch in diesem Jahr  begonnen und bis zum 30. November 2025 beendet werden. Anträge sind ab sofort bis zum 10. Oktober 2024 möglich.

Weitere Informationen: Förderprogramm PV an Mobilitätsinfrastrukturen: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)

 

Gesellschaftliches Engagement im Fokus

Der Tag des Handwerks am 21. September stellt in diesem Jahr neben dem betrieblichen auch das gesellschaftliche Engagement der Handwerkerinnen und Handwerker in den Mittelpunkt. Für viele Handwerkerinnen und Handwerker ist zum Beispiel ein Ehrenamt Ehrensache!

Im Handwerk Deutschlands gibt es aus laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) rund eine Million Betriebe und 5,6 Millionen Beschäftigten: sie stehen nicht nur für Qualität und Zuverlässigkeit. Sie machen sich auch für gesellschaftlichen Zusammenhalt stark. Unsere Handwerkerinnen und Handwerker sind fest in den Regionen verwurzelt und kümmern sich um das, was vor Ort gebraucht wird. Sie helfen, packen an und bewegen. Unter dem Motto „Zeit, zu machen“ wollen wir - der Zentralverband Sabitär - Heizung - Klima und die SHK Inung Karlsruhe - Bruchsal unter der Koordination des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zum Tag des Handwerks am 21. September dieses Engagement sichtbar machen – vor Ort, auf Social Media und mit einer interaktiven Deutschlandkarte auf https://www.handwerk.de/tdh24.

 

Wärmepumpen bei Neubauten auf dem Vormarsch

In immer mehr neuen Wohngebäuden werden Wärmepumpen verbaut. Gut zwei Drittel (64,6 Prozent) der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude in Deutschland nutzten Wärmepumpen zur primären, also überwiegend für das Heizen eingesetzten, Energie. Das ist ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In diesem Bereich wurden 68,9 Prozentmit einer Wärmepumpe zur primären Heizenergie bestückt. Bei Mehrfamilienhäusern  ist der Einsatz mit 41,1 Prozent deutlich geringer, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Wärmepumpen nutzen Geo- und Umweltthermie, die zu den erneuerbaren Energien zählen. Inzwischen wird ein Großteil der neu errichteten Wohngebäude hierzulande überwiegend mit erneuerbaren Energien beheizt: In 69,3 Prozent der 2023 fertiggestellten Wohngebäude waren die sogeannten Erneuerbaren die primäre Energiequelle für das Heizen. 2014 lag der Anteil noch bei 38,5 Prozent. Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen auch Holz, etwa in Pelletheizungen oder Kaminöfen (Anteil als primäre Heizenergiequelle: 3,7 Prozent), Solarthermie (0,5 Prozent), Biogas/Biomethan (0,3 Prozent) sowie sonstige Biomasse (0,2 Prozent). Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde im Jahr 2023 in 20,1 Prozent der Neubauten Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gasheizungen als primäre Energiequelle hat sich binnen zehn Jahren mehr als halbiert: 2014 hatte er noch bei 50,7 Prozent gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,2 Prozent der neuen Wohngebäude (2014: 7,9 Prozent). Ölheizungen wurden nur noch in 300 neuen Wohnhäusern als Primärheizung eingesetzt, das waren 0,3 Prozent der Neubauten (2014: 1,2 Prozent). 

 

Wärmepumpenmarkt stabilisiert sich

Die Hersteller von Wärmepumpen haben Grund zur Freude: Im ersten Halbjahr 2024 haben sie deutschlandweit rund  90.000 Heizungswärmepumpen abgesetzt. Nach den außergewöhnlich guten Jahren 2022 und 2023 stabilisiert sich der Wärmepumpenmarkt damit auf einem Niveau von rund 15.000 monatlich abgesetzten Geräten.

BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel stellt ein ungebrochen großes Interesse an der Technologie fest. Im Gegensatz zu den Gasheizungen, bei denen zuletzt laut Angaben des Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ein drastischer Rückgang verzeichnet wurde, ist der Absatz im WP-Bereich stabil.  „Die Menschen wollen weg von der fossilen Gasheizung, die Wärmepumpe ist dann die Technologie der Wahl. Branche und Politik können daran arbeiten, noch besser über die sehr guten Fördermöglichkeiten zu informieren. Die positive Entwicklung der KfW-Förderung zeigt, dass sich diese Anstregungen lohnen", erklärt Sabel weiter.

Parallel zur Absatzentwicklung verzeichnet die KfW ein wachsendes Interesse an der Heizungsförderung. Im ersten Halbjahr wurden fast 50.000 Förderzusagen erteilt, davon 39.000 für Wärmepumpenprojekte. Zuletzt stieg die Anzahl der Zusagen im Mai um 21 Prozent, im Juni sogar um 40 Prozent gegenüber den jeweiligen Vormonaten. Von 17.000, KfW-Förderanträgen im Juni entfielen 13.000 auf Wärmepumpen. Da vier von fünf Wärmepumpen mittlerweile in Bestandsgebäuden zum Einsatz kommen, ist die KfW-Förderung für den Heizungstausch für die Branchenentwicklung von zentraler Bedeutung.

Auch Abiturienten wünschen sich Berufsorientierung an Schulen

Fast jeder zweite junge Mensch mit hoher Schulbildung fühlt sich von der Schule über Ausbildungsberufe nicht gut informiert. Das geht aus der Studie „Ausbildungsperspektiven 2024“ der Bertelsmann Stiftung hervor. Sie bestätigt einmal mehr die Forderungen des Handwerks: Es braucht bessere Berufsorientierung gerade an den Gymnasien

„Die Landesregierung in Baden-Württemberg muss bei der Neugestaltung der Lehrpläne für G9 dafür sorgen, dass Berufsorientierung einen noch höheren Stellenwert bekommt“, sagt Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold. „Das Handwerk ist als Kooperationspartner für Schulen mit Bildungspartnerschaften, dem Lernspiel Meisterpower oder Berufserprobungen in den überbetrieblichen Bildungsstätten bereit, allen Schülern Einblicke in die berufliche Bildung zu geben.“  Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen kämen, im Gegensatz zu den beruflichen Schulen, oft nicht aus der beruflichen Bildung und könnten daher die Schüler über die zahlreichen Karrieremöglichkeiten im Handwerk nicht fundiert informieren. Daher müsse die Berufsorientierung in der Lehrer-Aus- und Fortbildung eine noch größere Rolle spielen, so Reichhold. Das Handwerk bietet gerade auch leistungsstarken Schülern beste Karrieremöglichleiten. In Zukunft suchen Handwerksbetriebe Leistungsträger, die die Unternehmen führen und damit einen Beitrag zu den gesellschaftlichen Herausforderungen wie Digitalisierung und Klimaschutz leisten. An der Studie nahmen 1.729 Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren teil.

Fernwärmebenutzungszwang kontra Wärmepumpe?

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat sich mit der Rechtsfrage befasst, ob Gebäudeeigentümer, die in eine Wärmepumpe investieren, im Falle eines späteren Wärmenetzausbaus dazu gezwungen werden könnten, ihre neue Heizung wieder zu entfernen und sich an das Wärmenetz anzuschließen.

Die Investition in eine Wärmepumpe steht wegen ihrer Klimafreundlichkeit unter einem besonderen Schutz. Einen Anschlusszwang gegenüber dem Betreiber einer Wärmepumpe durchzusetzen, würde fast immer gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verstoßen. So lautet das Ergebnis des Gutachtens.

Zudem müssten Satzungen zum Anschluss- und Benutzungszwang Ausnahmen für Wärmepumpen vorsehen. Zu einem ähnlichen Ergebnis war der Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Sanitär, Heizung, Klima Baden-Württemberg, Wolfgang Becker, nach Beratung mit seiner Rechtsabteilung gekommen, wie er in einem Interview zur kommunalen Wärmeplanung erklärte: "In einer Wärmesatzung rückwirkend einen Bürger dazu zu zwingen, eine bestehende, funktionierende und nach GEG als klimaneutral geltende Heizung wie eine Wärmepumpe wieder herausreißen, sei unverhältnismäßig. Hier muss Bestandsschutz gelten. Es braucht schon sehr gute Gründe, um in das bestehende Eigentumsrecht einzugreifen. Und politisch unklug wäre es noch dazu."

Weiterführende Informationen gibt es hier: https://www.waermepumpe.de/presse/news/details/bundesverband-waermepumpe-legt-rechtsgutachten-zu-fernwaerme-anschluss-und-benutzungszwang-vor/#content

 

Wärmewende - quo vadis?

Alle Kommunen in Baden-Württemberg müssen in den kommenden Jahren einen Kommunalen Wärmeplan (KWP) aufstellen und umsetzen. Doch: Wie realistisch ist das strategische Planungsverfahren? Worauf kommt es dabei an? Das Bündnis freie Wärme zeigt, wie die Wärmeplanung gelingt.

Anfang des Jahres hatte die Bundesregierung ein deutschlandweit geltendes strategisches Planungsinstrument gestartet. Das Ziel: Es soll kommunalpolitischen Entscheidern, Bürgern und Wirtschaft in etwa 11.000 Kommunen den Weg vorzeichnen, wie man Wärmeerzeugung und -verbrauch bis 2045 klimaneutral gestalten kann. Doch es gibt bereits Bedenken: Das Verfahren ist aufwändig und teuer, die Ergebnisse rechtlich unverbindlich. Zudem ist fraglich inwieweit das Verfahrenen geeignet ist,  Realitäten vor Ort vorausschauend und zukunftsorientiert abzubilden.

Die Erfassung geht schrittweise

Zu Beginn werden in der KWP  die Teilgebiete identifiziert, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für eine Versorgung durch ein Wärmenetz eignen. Im nächsten Schritt werden in den verbleibenden Gebieten die Bestandsdaten jedes Gebäudes mit aktuell genutzten Energieträgern, den Energieverbräuchen inklusive den daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen erfasst. Im Anschluss daran wird eine verbesserte Effizienz und  die möglichen Energieeinsparungen für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme evaluiert. Dabei werden dann Möglichkeiten der Einbindung Erneuerbarer Energien in die zentrale oder dezentrale sowie die individuelle Wärmeversorgung beleuchtet. Insofern gibt die KWP am Ende einem Fahrplan ähnlich vor, wie und wann künftig in den einzelnen Wohn- und Gewerbegebieten klimaneutral geheizt werden sollte, ob mit Wärmenetzen oder individuell mit dezentraler Heizungstechnik.

Die KWP als Bremsklotz?

„Die Kommunale Wärmeplanung ist komplex. Daher gilt es die hohen Erwartungen, die an sie gestellt werden, gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern richtig einzuordnen. Das heißt: Es muss deutlich gemacht werden, dass es sich hierbei um einen Plan handelt, dessen Umsetzung Zeit und häufig hohe Investitionen erfordert“, sagt Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH). Und er ergänzt: „Die KWP darf nicht zum Bremsklotz der individuellen Wärmewende werden.“

Das Musterländle am Pranger...

In Baden-Württemberg ist der unterschiedliche Umgang mit den Basisdaten und deren Verarbeitung durch verschiedene Akteure schon in die Kritik geraten. Aber wie verhält es sich damit, dass der lokale Energieversorger in nicht seltenen Fällen als exklusiver KWP-Akteur im Grunde sein künftiges Geschäftsmodell planen darf? „Als Umsetzer der Transformation müssen die fachlich betroffenen Handwerker und Gewerbetreibenden in die Kommunale Wärmeplanung eingebunden sein“, sagt Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). „Die Kommunale Wärmeplanung kann dann erfolgreich sein, wenn die Kommunen wirtschaftliche Lösungen für alle Beteiligten suchen und über transparente Prozesse Akzeptanz in der gesamten Bevölkerung erzeugen“, ist Müller überzeugt.

Klar ist, bis konkrete kommunale Beschlüsse in einigen Jahren die Umsetzungspläne in Gang bringen, darf die energetische Sanierung des Gebäudesektors nicht ins Stocken geraten. Wer jetzt die Heizung sanieren will, sollte das Fachhandwerk kontaktieren und entsprechende Fördermittel nutzen.

 

 

Wir wollen es jetzt wissen: Was bringen Girls-Days?

Der „Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag“ und der „Boys’ Day – Jungen-Zukunftstag“ sind seit Jahren als Praktikumstage etabliert, um Einblicke in Berufe zu erhalten, in denen das eigene Geschlecht unterrepräsentiert ist. In diesem Jahr boten 23.000 Unternehmen 175.000 Schülerinnen und Schülern einen Tag lang Einblicke in die Arbeitswelt.


Auch der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg ruft seine Mitgliedsbetriebe regelmäßig dazu auf, sich am Girls‘ Day zu beteiligen, da Frauen in seinen Gewerken bislang unterrepräsentiert sind. Im Auftrag der Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie für Bildung und Forschung untersucht das Umfrageinstitut Prognos nun, wie sich die Aktionstage auswirken, was sie erfolgreich macht oder auch nicht. Mit den Ergebnissen der Umfrage sollen die Aktionstage weiterentwickelt werden.

 

75 Jahre und kein bisschen leise...

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Diesen besonderen Anlass würdigt heute (6. Juni 2024) der Verband mit einer Jubiläumsveranstaltung im Deutschen Technikmuseum Berlin im Nachgang zu seiner Mitgliederversammlung.

Der Vorstand mit Präsident Michael Hilpert begrüßt rund 250 Gäste aus der Verbandsorganisation und der SHK-Branche, bei der Veranstaltung wird die bewegte Geschichte des Verbands beleuchtet, auf die Verbandserfolge zurückgeblicktn und die Zukunftsaussichten für das organisierte SHK-Handwerk aufgezeigt. Die Festrede hält der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Jörg Dittrich. 

Der am 12. April 1949 gegründete ZVSHK ist die bundesweite Standesorganisation für rund 48.000 SHK-Fachbetriebe, darunter 23.000 Innungsbetriebe, mit insgesamt 397.000 Beschäftigten. Gründungsort war Wiesbaden, wo die erste Delegiertentagung der Arbeitsgemeinschaft der Landesinnungsverbände sich als "Zentralverband des Installateur-, Klempner-, Kupferschmiede- und Zentralheizungsbauer-Handwerks" gründete. 1953 verlegte der ZVSHK seinen Sitz nach Bonn. 1977 erfolgte der Umzug nach St. Augustin. Nach der Wiedervereinigung war Potsdam Sitz der Hauptstadtrepräsentanz der obersten Interessenvertretung des SHK-Handwerks. Seit Sommer 2022 unterhält der ZVSHK eine neue „Geschäftsstelle für Gebäudetechnik“ in Berlin.

Aktuell steht die Branche im Fokus herausfordernder gesellschaftlicher Aufgaben, so etwa der Umsetzung der klimapolitischen Ziele treibhausgasneutraler Wärmeversorgung des Gebäudebestands oder der Ermöglichung ausreichender ambulanter Pflege in einer alternden Gesellschaft durch umfassende Modernisierungsmaßnahmen im häuslichen Sanitärbereich.

Darüber hinaus setzt der ZVSHK unter anderem durch die Nachwuchsinitiative ZEIT ZU STARTEN wichtige Impulse für die gesellschaftliche Zukunfts- und Fachkräftesicherung.

 

Heizungsförderung geht jetzt in die zweite Runde

Die ersten waren die "Häuslebesitzer", die sich den Heizungstausch fördern lassen konnten. Ab sofort können Privateigentümer von Mehrfamilienhäusern sowie Wohnungseigentümer-Gemeinschaften (WEG) benfalls von der staatlichen Förderung für den Heizungstausch profitieren. Damit weitet die KfW die gesetzlich verankerte Vorgabe im Rahmen des BEG auf eine weitere Gruppe von Antragsberechtigten aus.

Der Bund stellt für den Heizungsaustausch Geld bereit, das als Zuschuss direkt bei der KfW beantragt werden kann, daneben gibt es auch  günstige Ergänzungskredite. Die - laut KfW - die Verbraucher bei ihrer jeweiligen Hausbank beantragen können.

Zuschussförderung

Sie setzt sich aus einer Grundförderung in Höhe von 30 % auf die förderfähigen Gesamtkosten und infrage kommenden Boni zusammen. Die Gesamtkosten, die gefördert werden können, hängen von der Anzahl  der Wohnungen ab und könnten so aussehen:

  • 30.000 Euro für die erste Wohneinheit
  • jeweils 15.000 Euro für die zweite bis sechste Wohneinheit
  • jeweils 8.000 Euro für jede weitere Wohneinheit

Die KfW macht das an einem Beispiel deutlich: Der Höchstbetrag der förderfähigen Gesamtkosten für eine WEG oder ein Mehrfamilienhaus im Privateigentum mit acht Wohneinheiten liegen bei 121.000 EUR und setzen sich so zusammen:  1 x 30.000 Euro plus 5 x 15.000 Euro plus 2 x 8.000 Euro. Damit läge der Zuschuss bei 36.300 Euro unter der Vorraussetzung, dass tatsächlich förderfähige Kosten in dieser Höhe tanfallen und eine Grundförderung von 30 % beantragt wwer, dann liegt der Zuschussbetrag bei 36.300 Euro.

Boni

Fünf Prozent Effizienzbonus gibt es für effiziente Wärmepumpen mit den Wärmequellen Wasser, Erdreich oder Abwasser oder für Wärmepumpen, die mit natürlichen Kältemitteln (R290) arbeiten.

Wer ganz schnell ist und seine noch funktionstüchtige Heizung ( Öl-, Kohle-, Gas-Etagen- und Nachtspeicherheizung) austauscht, kann den Klimageschwindigkeitsbonus in Höhe von 20 Prozent geltend machen; die KfW bezuschusst übrigens auch den Austausch von Biomasseheizungen, wenn die Inbetriebnahme zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens 20 Jahre zurückliegt.

30 Prozent Einkommensbonus erhalten Eigentümer, die eine Immobilie selbst nutzen und deren zu versteuerndes Haushaltsjahreseinkommen 40.000 Euro nicht übersteigt. Das bedeutet: Wenn beispielsweise ein Ehepaar eine Immobilie besitzt und selbst nutzt, zählt das Einkommen von beiden Partnern!

Den kleinsten Posten macht der Emissionsminderungszuschlag für neue Biomasseheizungen aus: Wird der Grenzwert von 2,5 mg/m³ eingehalten,werden pauschal 2.500 Euro gezahlt.

Die Boni sind kumulierbar. Insgesamt könnte so der Fördersatz für den Heizungstausch bei 70 Prozent im Maximallfall liegen.

Beantragung der Zuschüsse

Die Zuschüsse werden online bei der KfW im Kundenportal meine.kfw.de beantragt.Bei Wohnungseigentümergeminschaften bzw. Mehrfamilienhäusern müssen ein gemeinschaftlicher Antrag und gegebenenfalls weitere Zusatzanträge gestellt werden. Der Basisantrag gilt für die Grundförderung sowie eventuelle für den Effizienzbonus und Emissionsminderungszuschlag. Für den Klimageschwindigkeitsbonus bzw. den Einkommensbonus müssen der bzw. die selbstnutzende Eigentümer*in oeinen Zusatzantrag für die eigene Wohneinheit stellen.

Ergänzungskredit

Ist der Zuschuss durch die KfW bereits zugesagt, können Antragsteller einen ergänzenden und  zinsgünstigen KfW-Förderkredit bei einem sogenannten durchleitenden Kreditinstitut (also meist die Hausbank) beantragen. Die Zinskonditionen für einen Förderkredit mit 35 Jahren Laufzeit und 10 Jahren Zinsbindung liegen heute bei 1,91 % eff. für antragstellende Privatpersonen, deren zu versteuerndes Haushaltsjahreseinkommen 90.000 EUR nicht übersteigt.

Für alle anderen Antragstellenden beträgt der Zinssatz 3,90 % eff. Laut KfW können sich Zinssätze täglich ändern. Eine alleinige Beantragung des Ergänzungskredits ist nicht möglich.

Die nächsten Schritte

Nach der Zusage haben Kundinnen und Kunden drei Jahre Zeit, den Heizungsaustausch durchzuführen. Spätestens sechs Monate nach Abschluss des Vorhabens (dabei gilt das Datum der letzten Rechnung) müssen sie die Nachweise, dass das Vorhaben auch erfolgt ist, im Kundenportal „Meine KfW“ einreichen.

Im August 2024 soll dann der Förderkreis erweitert werden: Dann können Wohnungsunternehmen und Kommunen die Förderung beantragen, ebenso Eigentümer vermieteter Einfamilienhäuser sowie Eigentümer von selbstbewohnten oder vermieteten Eigentumswohnungen in Wohnungseigentümergemeinschaften in Deutschland, sofern Maßnahmen am Sondereigentum umgesetzt werden.ausgeweitet werden.

Nähere Informationen sind zu finden unter: www.kfw.de/heizung

Infos des BMWK: „Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude“ (BEG)

 

Wohnungsbau: Baden-Württemberg muss Impulse setzen

Die Bundesregierung hat das Wachstumschancengesetz verabschiedet. Nun ist Baden-Württemberg gefordert,  Impulse für das Handwerk zu setzen. Das betonen der Fachverband SHK Baden-Württemberg und der baden-württembergische Handwerkstag. Sie empfehlen eine Senkung der Grunderwerbssteuer und eine Erhöhung der Wohnraumförderung

„Nicht nur das Bauhandwerk, sondern das gesamte Handwerk macht sich Sorgen um die Probleme im Wohnungsbau. Rückgänge bei Investitionen und im Konsum kommen irgendwann auch auf weiteren Stufen der Wertschöpfungskette und in allen Sektoren der Volkswirtschaft an“, sagt Rainer Reichhold, Präsident des baden-württembergischen Handwerkstags Handwerk BW. „Der Bau ist die Lokomotive unserer Konjunktur. Wenn vorne Bremsklötze im Weg liegen, stockt der ganze Zug bis zum letzten Waggon. Wir glauben zwar, dass die Landesregierung diese Erkenntnis teilt, wir befürchten nur, dass sie aus der Erkenntnis keine Handlungen ableitet“, so Reichhold weiter.

Baden-Württemberg soll sich ein Beispiel an Bayern nehmen

Nachdem der Bund das Wachstumschancengesetz verabschiedet hat, das zusätzliche steuerliche Abschreibungen bei Bauprojekten ermöglicht, sei das Land in der Pflicht, weitere Impulse zu setzen, betont auch der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg und unterstützt damit die Forderungen von Handwerk BW. „Eine zeitweise Herabsetzung der Grunderwerbsteuer und eine Erhöhung der sozialen Wohnraumförderung sind jetzt geboten“, sagt Reichhold. „In beiden Punkten kann sich Baden-Württemberg an Bayern ein Beispiel nehmen, so sehr dieser Vergleich die Verantwortlichen hier auch schmerzt. 3,5 Prozent Grunderwerbsteuer in Bayern statt fünf Prozent hier. 600 Millionen Euro Wohnraumförderung in Bayern statt 168 Millionen hier – das sind die Fakten.“ Bau- und Finanzministerium sollten hier zu einer Lösung in Sinne des Landes ohne Parteitaktiken finden. Auch könnten sie sich an NRW und Hessen orientieren, wo es eigene Förderprogramme für den Erwerb von Wohneigentum gebe.

Genehmigungen beim Wohnungsbau auf Talfahrt

Es sei im Interesse nicht nur des gesamten Handwerks bis hin zu Bäckern und Friseuren, sondern auch anderer Wirtschaftszweige und der wohnungssuchenden Bevölkerung, dass der Bau aus der Krise kommt. Seit Dezember 2022 sind die Wohnungsbaugenehmigungen kontinuierlich rückläufig. Zuletzt gingen sie im Januar dieses Jahres um fast 50 Prozent zurück. Gleichzeitig sanken die Auftragseingänge um mehr als ein Drittel. In der Folge droht sich die Wohnungsnot in größeren Städten und Ballungsräumen weiter zu verschärfen. Gleichzeitig leiden die im Wohnungsbau tätigen Unternehmen unter Auftragsmangel

 

Heizungsmarkt bricht im ersten Quartal 2024 ein

Die Zeichen stehen auf Minus: Hersteller von Heizungssystemen verzeichnen für die ersten drei Monate dieses Jahres einen Umsatzrückgang von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei Wärmeerzeugern. Noch gravierender sieht es bei den Wärmepumpen aus: Hier sank der Absatz im selben Zeitraum um 52 Prozent. Um die Wärmewende nicht zu gefährden, fordern BDH und ZVSHK die Bundesregierung deshalb zu "beherztem Handeln" auf. Die Verbände empfehlen Erhöhungen beim Klima-Geschwindigkeitsbonus und den Förderungen für den Heizungstausch

Das Ziel der Bundesregierung in diesem Jahr eine halbe Million verbaute Wärmepumpen zählen zu können, rückt in weite Ferne. Das geht aus einer jüngst veröffentlichen Pressemitteilung des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor. Im ersten Quartal 2024 wurden 46.000 Geräte abgesetzt, im selben Zeitrraum des vergangenen Jahres waren es 96.500. Der BDH schätzt, dass im laufenden Jahr weniger als 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.

Auch Solarthermie im Abwärts

Durch die  nachlassende Nachfrage bei den Wärmeerzeugern und aufgrund der geringen Neubautätigkeit bricht insbesondere auch der Absatz der Systemkomponenten ein: Fußbodenheizungen und Heizkörper, Speicher, Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bis hin zu Abgassystemen verzeichnen durchweg negative Marktverläufe mit einem Minus von bis zu 56 Prozent. Besonders gravierend sind die Auswirkungen auf die Marktentwicklung der Solarthermie mit einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 60 Prozent im ersten Quartal. Der BDH fordert, dass die Maßnahmen für diese technischen Lösungen aus dem Baugipfel wieder aufgenommen werden. So sollte unter anderem die Förderung für die Systemkomponenten auf 30 Prozent angehoben werden; im Zuge der Haushaltskonsolidierung war dieses Vorhaben gekippt worden.  

Vertrauensverlust bei den Verbrauchern

„Der Markt für Heizungsmodernisierung ist aktuell geprägt von einer tiefen Verunsicherung der Verbraucher“, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die Marktsituation. „Vor allem hat die langwierige und öffentliche politische Debatte um den gesetzlichen Rahmen und die Förderung in der Gebäudewärme dafür gesorgt, dass bei den Menschen Vertrauen verloren gegangen ist. Zudem ist noch zu wenig bekannt, welche technischen Möglichkeiten das GEG jetzt bietet und wie Heizungen gefördert werden“, so Staudt weiter.      

Erfolg der Wärmewende fraglich

Die aktuelle Marktentwicklung ist laut BDH ein Rückschlag für die Wärmewende insgesamt. „Heizungsindustrie und Handwerk haben ihre Hausaufgaben gemacht und die im Rahmen des Wärmepumpengipfels getroffenen Zusagen umgesetzt“, so Staudt. Im vergangenen Jahr hätten die Hersteller Produktionskapazitäten für Wärmepumpen in Europa mit Investitionen in Milliardenhöhe aufgebaut. Auch das Fachhandwerk habe in kürzester Zeit Fachkräfte weiterqualifiziert und sich zur Projektrealisierung vor Ort mit weiteren Partnern vernetzt.

Ein Maßnahmenpaket muss her

Mit Blick auf die aktuelle Marktsituation fordern BDH und ZVSHK die Politik auf, beherzt zu handeln. So fordern die Verbände die Anhebung der förderfähigen Investitionskosten im Rahmen der Förderrichtlinie für den Heizungstausch auf 45.000 Euro und die Erhöhung des Klima-Geschwindigkeitsbonus auf 30 Prozent zu erhöhen und mit einer früher einsetzenden Degression zu kombinieren. Weiter empfehlen die beiden Spitzenverbände die Minderung der staatlichen Preisbestandteile für Wärmepumpentarife durch die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum. Weitere Forderung ist die Verstetigung der Mittelausstattung der BEG-Förderung für das Jahr 2025 auf dem Niveau des Jahres 2024. Ferner gelte es, die technischen Optionen, die sich aus dem Gebäudeenergiegesetz ergeben, durch Maßnahmen bei der Infrastruktur und Energiebereitstellung seitens der Bundesregierung intensiv zu flankieren. Vor allem fordern BDH und ZVSHK eine breit angelegte Kommunikationskampagne. Die Verbraucher benötigen klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden.

   

Stornierungsquote hoch: SHK-Konjunktur schwächelt

Die Konjunktur hat sich abgekühlt -  das macht  sich auch in der Baubranche und damit im Bereich der Haus- und Gebäudetechnik bemerkbar.  Das SHK-Konjunkturbarometer der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie (VdZ) für das erste Quartal 2024 zeigt: Sanierungsmaßnahmen oder Neubauten werden verschoben oder ganz auf Eis gelegt. Das betrifft private Bauherren ebenso wie Institutionen. Als einen Grund dafür nennt die VdZ das Förder-Wirrwarr

 

84,3 Prozent der Unternehmen berichten über verschobene oder stornierte Projekte, dieser Wert liegt leicht über dem Vorjahresniveau und sogar 20 Prozent höher als noch Anfang 2022. Das geht aus den Befragungen des Instituts B+L hervor. Die Einschätzung der Befragten deckt sich mit der Entwicklung der Baugenehmigungen im Jahr 2023. Laut VdZ zeigten sich ebenfalls deutliche Rückgänge sowohl im Wohnbau als auch im Nichtwohnbau, die zu weniger Projekten bzw. Fertigstellungen im Jahr 2024 führen werden. Auch die Realisierungsquoten von genehmigten Projekten haben sich in der aktuellen Neubaukrise reduziert.

Jens J. Wischmann, Geschäftsführer VdZ kommentiert das SHK-Konjunkturbarometer mit den Worten: „Die Stornierungsquote privater Auftraggeber ist in den letzten zwei Jahren um 45 % gestiegen. Dies zeigt, wie groß die Verunsicherung bei den privaten Bauherren ist. Die Verbände der Haus- und Gebäudetechnik werden in den kommenden Monaten verstärkt in die Verbraucherkommunikation einsteigen, um die Irritationen, die durch die politische Diskussion um das Heizungsgesetz und den Förderwirrwarr entstanden sind, zu beheben."

Entspannung im Bereich Sanitär und Installation

Als die größten Herausforderungen für Unternehmen im Wirtschaftsbereich gaben die Befragten an, dass die unsichere Entwicklung im Objektgeschäft (71 %) und bei Privatkunden (69 %) an. Knapp zwei Drittel der Unternehmen nennen zudem Unklarheiten bei den gesetzlichen Vorgaben als Herausforderung (64 %). Während steigende Rohstoff- und Materialkosten im Gegensatz zu den Vorjahren in den Hintergrund (32 %) rückten, sehen sich die Unternehmen aber mit steigenden Lohn- und Arbeitskosten (60 %) konfrontiert.  Das mit der Erhebung der Konjunkturdaten beauftragte Institut B+L prognostiziert für dieses Jahr einen weiteren deutlichen Rückgang der Neubauinvestitionen und -fertigstellungen. Im Sanierungsbereich rechnet B+L mit einer leichten Marktbelebung. Befragungen von Eigenheimbesitzern und Unternehmen der Wohnungswirtschaft deuten auf eine steigende Sanierungstätigkeit hin. Dies könnte zu einer Entspannung im Sanitär- und Installationsbereich führen, wenn aufgeschobene Maßnahmen nachgeholt werden.

 

Umstieg von Erdgas auf Wasserstoff möglich...

In Oberbayern werden neue Wege in Sachen Energie beschritten: in Hohenwart, einem kleinen Ort im Landkreis Pfaffenhofen, ist im Pilotprojekt „H2Direkt“ gleich eine ganze Wohnsiedlung von Erdgas auf reinen Wasserstoff umgestellt worden. Die Gemeinde sieht sich als einer der Vorreiter im Klimaschutz. Es ist ein ganzes Netzwerk, die sich für die Energiewende stark macht

Neben der Energie Südbayern und dem Stadtwerke-Verbund Thüga beteiligte sich auch der Heizungshersteller Vaillant an dem Projekt – und natürlich die Besitzer von zehn Ein- und Zweifamilienhäusern sowie einer Schreinerei in diesem Gebiet.  Mehrere SHK-Fachbetriebe installierten innerhalb einer Woche in allen Gebäuden die H2-fähige Technik. Während die bisher für Erdgas genutzten Leitungen ohne größere Umbauten direkt auf Wasserstoff umgestellt werden konnten, mussten einige Elemente an den Heizungsanlagen sowie alte Heizkessel gegen moderne H2-Brennwert-Thermen ausgetauscht werden. Das berichten das Heizungsjournal und die Webseite gasneudenken.de. 

Im Praxistest von „H2Direkt“ geht es den Beteiligten auch darum zu zeigen, dass der Einsatz von Wasserstoff als alternativer Energieträger sicher ist. „Seit einigen Monaten läuft unser Projekt und bis jetzt sind alle Rück­meldungen positiv. Eigentlich, so bestätigen es uns die Verbraucherinnen und Verbraucher, merken sie keinen Unterschied zur bisherigen Versorgung mit Erdgas“, sagt Manuel Gaßner, Leiter Netztechnik bei der Energienetze Bayern. Letztlich gehe es darum, 530.000 Kilometer Gasverteilnetze auch nach der Energiewende weiterzunutzen, damit die enormen Investitionen nicht verfallen. Nach Untersuchungen des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sind 96 Prozent dieses Netzes wasserstofffähig.

 

Forderungen des Handwerks an die Politik im Südwesten

Am 9. Juni stehen - neben der Europawahl - auch die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg an. Im Vorfeld hat Handwerk BW einen Katalog mit 15 Forderungen herausgegeben, die das Handwerk in den Städten und Gemeinden des Landes stärken sollen. Seine Mitglieder ruft Handwerk BW dazu auf, diese Forderungen mit Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkampf zu übermitteln und darüber zu diskutieren. Mit mehr als 140.000 Betrieben und damit mehr als 800.000 Beschäftigten ist das Handwerk ein bedeutender Faktor im Land und in den einzelnen Kommunen, ein Flyer mit den Forderungen soll als Diskussiongrundlage dienen

 

„Das Handwerk findet wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig kommunal statt. Die Handwerker leben, arbeiten und sind unterwegs auf dem Land und in der Stadt, dort ist ihre Heimat. Deshalb setzen wir uns auch in Zukunft für eine starke Partnerschaft von Handwerk und Kommunen ein “, sagt Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold. „Nur wenn ein Ort attraktiv ist für Unternehmen und deren Mitarbeiter, dann ist er zukunftsfähig. Wo sich keine leistungsfähigen Schulen finden, Parkraum für Handwerksfahrzeuge Mangelware ist, wo es nur schlechten Handyempfang oder überteuerte Wohnungen gibt, da siedelt sich kein neuer Betrieb an, da wollen oder können Fachkräfte nicht leben. Mit unseren Forderungen zur Kommunalwahl möchten wir den Kommunen aufzeigen, was es braucht, damit ihnen das Handwerk auch in Zukunft erhalten bleibt.“

Energiewende geht nur mit dem Handwerk

Dazu gehört aus Sicht des SHK-Handwerks ganz besonders auch die Umsetzung der Energiewende mit dem Handwerk. „Die Gestaltung eines freien, technologieoffenen Wärmemarktes auf Basis marktwirtschaftlicher Strukturen ist ein zentrales Anliegen des Handwerks. Einen Anschluss- und Benutzerzwang lehnen wir ab, da dadurch Monopolstrukturen bei der Energieversorgung aufgebaut werden“, zitiert Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK Baden-Württemberg, einen für die Branche herausragenden Punkte. Weitere Forderungen reichen von Handwerker-Parkausweisen über eine Modernisierung der Schulen bis hin zur Bekämpfung von Schwarzarbeit. Den Flyer hat Handwerk BW auch online veröffentlicht, er kann unter handwerk-bw.de/fileadmin/media/Downloads/HANDWERK_BW_Kommunalwahlen_2024.pdf   abgerufen werden.

 

Jede zweite deutsche Firma setzt auf grünen Strom

Rund 42 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Damit sind private Unternehmen wichtig für das Gelingen der Energiewende. Zum bundesweiten Tag der Erneuerbaren Energien am 27. April hat KfW Research eine Sonderauswertung des KfW-Klimabarometers durchgeführt. Danach nutzen  54 Prozent der Unternehmen  grünen Strom

Dafür, so die KfW, haben die Firmen zum Beispiel einen entsprechenden Stromtarif oder decken ihren Energiebedarf anhand von Biomasse, Photovoltaik oder Windkraftanlagen. Die Wärmebereitstellung in der Wirtschaft basiert hingegen nach wie vor zum Großteil auf fossilen Energieträgern. In diesem Bereich gab  jedes zehnte Unternehmen an klimafreundliche Alternativen einzusetzen. Der Analyse zufolge haben 160.000 Unternehmen im Jahr 2022 in die Erzeugung und Speicherung von Strom oder Wärme aus erneuerbaren Energien investiert. Das entspricht 4,3 Prozent aller Unternehmen umd damit einer Steigerung von 1,6 Prozent im Vergleich zu 2021. Ein Treiber dieser Entwicklung dürften die stark gestiegenen Energiepreise infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine sein.

Dennoch bleiben die Herausforderungen groß, so Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Handlungsbedarf besteht insbesondere bei der Wärmebereitstellung, die in der Wirtschaft nach wie vor zum Großteil auf fossilen Energieträgern basiert.“ Während in den vergangenen Jahren die klimafreundliche Erzeugung von Gebäudewärme die öffentliche Diskussion stark geprägt habe, müsse jetzt vor allem auch die Dekarbonisierung der industriellen Prozesswärmeversorgung stärker in den Fokus rücken.

 

Solarpaket 1 beschlossen: Es soll eine Klimawende "für alle" sein

Mit den Stimmen der Ampelkoalition hat heute das Solarpaket 1 den Bundestag passiert. Noch heute soll das Gesetz dem Bundesrat vorgelegt und dort verabschiedet werden. Eile ist geboten, denn es geht um wichtige Fristen und Förderungen seitens der EU

Das Paket gilt als ein Baustein, um in Deutschland bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen. Nach dem Willen der Bundesregierung soll das Paket die Energiewende vereinfachen und somit auch beschleunigen, darüberhinaus soll die deutsche Solarindustrie gestärkt werden. Von deutscher Autarkie und dem Abschaffen von Abhängigkeiten war die Rede.

Ampel steht auf "Grün" -  CDU enthält sich

Die Grünenpolitikerinnen Dr. Julia Verlinden und Katrin Ulig hoben in ihren Statements hervor, dass es nunmehr bessere Rahmenbedingungen - sprich: mehr Förderungen, mehr Leistungskapazitäten und weniger bürokratische Hürden - bei Ausbau von PV-Anlagen geben. Jeder, ob Unternehmer, Mieter oder Immobilienbesitzer können nun bei der Stromerzeugung mitmachen. Es sei eine "Klimawende für alle".

Nina Scherr, SPD-Sprecherin fur Klimaschutz und Energie, bezeichnete das Solarpaket als "einen Meilenstein" und verwies auf die zahlreichen Erleichterungen, die nun festgeschrieben werden, Beispielsweise beim Mieterstrom, den Balkonkraftwerken oder den höhere Vergütungen für Solarenergie auf Gewerbedächern.

Konrad Stockmeier FDP, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, zeigte sich überzeugt, dass mit dem Solarpaket der hiesigen Solarindustrie wesentlich der Boden bereitet wird. ERklärte aber auch, dass das  Ziel für eine förderfreie Energieversorgung noch nicht erreicht sei.

Andreas Lenz (CDU) stellte jedoch die Frage nach der "Systemdienlichkeit": Es gebe keinen Ausgleich zwischen Erzeugung und Nachfrage. Die Aufnahmekapazität des Stromnetzes sei unzureichend. Dessen Fraktionskollege Thomas Heilmann kündigte an, dass die CDU das Solarpaket zwar mitttrage, sich bei der Abstimmung aber enthalten werde. Heilmann sieht in dem Paket viele Vorteile für die Solarbranche, monierte aber zugleich die Zeitverzögerung seitens der Regierungsfraktionen beim Klimaschutzgesetz. Sechs Monate interne Beratungen seien zuviel. Randnotiz: Am Mittwoch hatte Heilmann einen Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, weil er (wie im vergangenen Jahr beim GEG) seine Rechte als Abgeordneter verletzt sah, da es nicht genügend Zeit zur Beratung und zur Beschäftigung mit dem neuen Klimaschutzgesetz gegeben habe. Die Karlsruher Richter wiesen den Antrag jedoch ab.

Atomausstieg - nein Danke?

Die AFD-Fraktion beschäftigte sich bei ihren Wortmeldungen inhaltlich nicht mit dem Solarpaket 1, sondern  monierte den deutschen Ausstieg aus der Atomenergie. Nach deren Auffassung bleibe sie die einzig verlässliche Energieform.

Die Debatte wurde überschattet von jüngsten Veröffentlichungen des Magazins 'Cicero', wonach das Bundeswirtschaftsministerium interne Bedenken gegen den Sinn eines fristgerechten Atomausstiegs unterdrückt haben soll. Eine Sondersitzung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie heute morgen brachte keine tiefgreifenden Ergebnisse: Es fehlten wichtige Unterlagen, die von Wirtschafts- und Kliamschutzminister Robert Habeck und Umweltministerin Steffi Lemke nachgereicht werden. Die CDU-Fraktion kündigte an, alles genau prüfen zu wollen und kündigte gegebenenfalls weitere Schritte an.

Bei dem Solarpaket 1 handelt es sich um ein Bündel von Gesetzen und ist wiederum Teil des Klimaschutzgesetzes, deren Reform nun beschlossen wurde. Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Ein Teil davon ist Solarenergie. Die SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst

Mehr Förderung von Mieterstrom: Die technischen Anforderungen für Mieterstromprojekte  sollen einfacher werden. Zusätzlich können die Mieterstromanlagen  auch auf gewerblichen Gebäuden oder auch Garagen gefördert werden. Aber: dafür muss der Strom direkt verbraucht werden und darf nicht über das allgemeine Stromnetz laufen.

Solarstrom bei Mehrfamilienhäusern: Wer gemeinschaftlichen Strom  erzeugt und zur Verfügung stellt, hat es zukünftig leichter.  Bei der Gebäudeversorgung gilt der Anlagenbetreiber nicht mehr als Energieversorger und ist von seiner Lieferantenpflicht befreit. Benötigter Reststrom beziehen Mietparteien individuell vom  Energieversorger ihrer Wahl.

Repowering (auf gut deutsch: Wiederertüchtigung): Wenn Solarmodule alt sind oder nicht mehr genügend Leistung bringen, können sie künftig einfach ausgetauscht werden. Das gilt für Freiflächenanlagen ebenso wie für Dachanlagen. Der Anspruch auf den bereits geltenden Einspeisetarif erlischt dadurch nicht.

Strom vom Balkon: Balkonkraftwerke (BKW) müssen nur noch im Marktstammdatenregister angemeldet werden, der Netzbetreiber bleibt außen vor. Besitzer dieser Anlagen brauch auch nicht mehr auf den Einbau eines Zweirichtungszählers warten: Für eine Übergangzeit kann der alte Stromzähler genutzt werden.

Vereinfachtes Netzanschlussverfahren: PV-Anlagen mit einer Leistung bis 30 kW gelten künftig automatisch als genehmigt, da die Grenze für das vereinfachte Netzanschlussverfahren von 10,8 kW installierter Leistung auf 30 kW erhöht wurde.Das heißt: Sie dürfen angeschlossen werden, sollte der Netzbetreiber nicht innerhalb eines Monats auf die Netzvoranfrage reagieren.

Vereinfachter Nachweis bei Gewerbe-PV:  Künftig muss kein Anlagenzertifikat  mehr vorgelegt werden, wenn eine Photovoltaikanlage bei einer Gewerbe-Immobilie eine Leistung von bis zu 500 kW (Einspeiseleistung weniger als 270 kW) nicht übersteigt. Es reicht ein Nachweis über Einheitenzertifikate.

Mehr Geld für Einspeisung: Betreiber von Gewerbe-Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung zwischen 40 und 750 kW  erhalten künftig 1,5 Cent pro Kilowattstunde mehr als Einspeisevergütung. Sollten die Anlagen mehr Leistung haben, müssen sie allerdings an Ausschreibungen teilnehmen, um diese Förderung zu erhalten.

Mehr Flächen für Solarparks: Landwirtschaft und Naturschutz sollen künftig Hand in Hand gehen - bei dem Bau von  Solarparks wird Wert auf eine nachhaltige Mehrfachnutzung von Freiflächen gesetzt. Bei den sogenannten Agri-PV werden Flächen gleichzeitig zur Stromerzeugung und für die Landwirtschaft genutzt, dafür soll es bessere Förderungen geben. Zudem soll es auch Förderungen für Moor-PV, Floating-PV (auf Baggerseen) und bei Parkplatzüberdachungen geben. Für alle diese Anlagen solle es eigene Ausschreibungssegmente mit einem eigenen Höchstwert geben. Außerdem steigt die Obergrenze zur Teilnahme an Freiflächenausschreibungen für Solarparks von 20 MW auf bis zu 50 MW Leistung an.

Für weitere Informationen und bei der Realisierung von Solar- bzw. PV-Anlagen stehen die Fachbetriebe der SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal zur Verfügung.

 

Nachhaltigkeit: Deutsche Sanitärwirtschaft ist Vorreiter

Für eine nachhaltige Gebäudewirtschaft nimmt das Bad als Lebensraum mittlerweile eine wichtige Schlüsselstellung ein. Die deutsche Sanitärwirtschaft setzt bereits seit Jahren Standards in den Bereichen Produktentwicklung, Produktion und Logistik und übernimmt so in Sachen Nachhaltigkeit eine weltweite Vorreiterrolle.

 

Das betont die Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft (VDS) in einem aktuellen Bericht: Laut eigenen Angaben verfolgt die Branche nicht nur diverse Ansätze von der Entwicklung ressourcenschonender Produkte und der CO2-Emissionssenkung über nachhaltiges Design bis zur Kreislaufwirtschaft, sondern hat auch die Bedürfnisse und das Wohl der Nutzer im Blick. Komfort, Energieeffizienz, Funktionalität und Design eines modernen, nachhaltigen Badezimmers steigern den Wohnwert ebenso wie den Kaufwert einer Immobilie. Zudem leistet ein nachhaltig geplantes Badezimmer nicht nur einen effektiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, sondern reduziert auch Wohnnebenkosten: Wer ein nachhaltiges Badezimmer einbaut, spart Wasser- und Energiekosten ein und schont damit die Umwelt. Der Bericht ist hier abrufbar: https://www.sanitaerwirtschaft.de/aktuell/vds-deutsche-sanitaerwirtschaft-ist-vorreiter-fuer-nachhaltigkeit?utm_source=brevo&utm_campaign=Newsletter%20VDS%2002%20%202024&utm_medium=email

 

Solarpakt und Klimaschutzgesetzreform - Ampel endlich einig

Nach Monaten unzähliger und teils heftiger Diskussionen hat sich die Ampelkoalition gestern auf die Reform des Klimaschutzgesetzes geeinigt. Damit ist auch der Weg für den Solarpakt 1 frei: mit einem Maßnahmenpaket soll  der Ausbau von Solaranlagen forciert und bürokratische Hürden abgebaut werden. Es eilt, denn bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein

Den Gesetzesentwurf  hat Robert Habeck bereits im Juni 2023 vorgestellt, was folgte war ein monatelanges Tauziehen zwischen SPD, Grünen und der FDP. Jetzt zeigt sich der Klimaschutzminister zufrieden: "Die Klimaschutzpolitik wird damit vorausschauender, flexibler und dadurch effizienter", erklärte gestern der Grünen-Politiker gegenüber der ARD. Das im Gesetz enthaltene Solarpaket bezeichnete der Minister als - so wörtlich: "weiteren Booster für den Ausbau der Solarenergie." Dieser soll beschleunigt und mit weniger Bürokratie umgesetzt werden können.

Booster vom Balkon

So ist bei den sogenannten Balkonkraftwerken (laut Bundesregierung wurden 2023 rund 300.000 Balkonkraftwerke registriert) vorgesehen, dass sie nicht mehr beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen. Es reicht die Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu registrieren, dabei soll die Anmeldung einfacher werden und auf wenige Daten beschränkt sein. Auch Stromzähler müssen nicht mehr extra umgerüstet werden. Zudem sollen Balkonsolaranlagen künftig auch leistungsfähiger sein dürfen. 

Gigawatt-Gigantomanie bis 2023

Außerdem strebt die Regierung nach eigenen Angaben höhere Ausbauziele für die Photovoltaik an: Nachdem 2023 über eine Million neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 14, 6 Gigawatt (GW) installiert wurden, sollen in diesem Jahr 13 Gigawatt und 2025 18 Gigawatt Solarleistung dazukommen. Ab 2026 soll dann sogar mehr als dreimal so viel zugebaut werden, insgesamt also 22 GW. Ambitionierte Ziele sind bis 2030 gesetzt: Dann sind 215 GW vorgesehen. Der Zubau soll sich etwa zur Hälfte aus Freiflächen und zur anderen Hälfte aus Dachanlagen ergeben.

Weniger müssen, mehr dürfen

Auch beim Mieterstrom, der die benötigte Energie für ein Wohngebäude aus einer Solaranlagae vor Ort bezieht, sollen die Hürden gesenkt werden.  Mehr Attraktivität beim Thema Solar auf dem Dach verspricht sich die Ampel von verbesserten Förderbedingungen, angehobenen Fördersätzen und unkomplizierten Abrechnungsmöglichkeiten bei selbst genutztem Strom. Daneben sollen Solaranlagen auf Gewerbegebäuden wie Supermärkten oder Fabrikhallen sowie auf Firmenparkplätzen gefördert und die sogenannte Agri-PV (Anlagen auf Ackerflächen) beschleunigt werden. Auch schwimmende PV-Anlagen auf Baggerseen oder Anlagen entlang vierspuriger Bundesstraßen sollen möglich sein. Genaueres zum Klimaschutzgesetz und dem Solarpakt wird es erst in den nächsten Tagen geben, denn zunächst muss die Gesetzesreform noch vom Bundestag verabschiedet und dann an den Bundesrat weitergeleitet werden.

 

Azubis über Social Media ansprechen - Impulse von der Gen Z

Ob via Insta, TikTok oder Youtube - viele Betriebe fragen sich: Kann man als Handwerksfirma eigentlich junge Menschen über Social Media erreichen? Eventuell auch ihr Interesse an einer handwerklichen Ausbildung wecken? Diese Fragen stehen derzeit im Fokus bei „Next Level Handwerk und Fragen“

Marta und Lea, zwei 19-jährige aus der umworbenen Generation Z durchsuchen die relevanten Social-Media-Kanäle nach Inhalten von Handwerksbetrieben, die sie ansprechen und neugierig machen. Unter dem Titel "Lea und Marta zeigen, wie's geht" präsentieren sie seit Neuestem regelmäßig gelungene Posts von Handwerksbetrieben und erklären, was sie an diesen Beiträgen anspricht und warum sie ihnen positiv aufgefallen sind. "Mit der neuen Rubrik wollen wir Handwerksbetrieben eine gewisse Orientierung für eigene Aktivitäten auf Social-Media-Kanälen geben. Und nichts hilft da konkreter und effektiver als das unmittelbare Feedback aus der Zielgruppe", erklärt Anja Cordes vom Institut für Betriebsführung (itb), das  dieses Angebot inhaltlich begleitet. Wer mehr wissen will: https://www.nextlevelhandwerk.de/aktionen/#heher

 

Wärmepumpen sind günstiger als Gasheizungen

Forscher des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg haben im Rahmen des Projekts „Ariadne“ zur Energiewende untersucht, welche Kosten beim Austausch von Heizungssystemen und welche Emissionen anfallen.

Das Fraunhofer-Team berechnete, wie hoch die Kosten für verschiedene Heiztechniken in Bestandsgebäuden über einen Zeitraum von 20 Jahren sein werden. Dabei bezogen sie laut einer Pressemitteilung mit ein, wie sich die Energiepreise und der Preis für den CO2-Ausstoß in diesem Zeitraum voraussichtlich entwickeln werden. Unter diesen Annahmen stellten sie fest, dass Wärmepumpen und Fernwärme nicht nur klimaschonender, sondern langfristig auch kostengünstiger sein werden als das Heizen mit Gas. Dies gelte sogar für unsanierte Gebäude, so die Studienautoren. Weiterführende Informationen gibt es unter: https://ariadneprojekt.de/publikation/analyse-heizkosten-und-treibhausgasemissionen-in-bestandswohngebauden/

 

Wärmepumpenprüfung auch durch Schornsteinfeger

Das Schornsteinfegerhandwerk und das noch junge Handwerk der Kälteanlagenbauer haben eine Vereinbarung getroffen: Künftig dürfen auch Schornsteinfeger und -fegerinnen die Effizienz von Wärmepumpen und die Dichtheit von Kältemittelkreisläufen überprüfen. Voraussetzung dafür sind jedoch spezielle Qualifizierungsmaßnahmen

Durch die Ende März unterzeichnete Kooperation zwischen dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband (ZIV)  und dem Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) wird das Leistungsangebot der Schornsteinfeger künftig erweitert. Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung sollen berufliche Qualifizierungsstandards für Arbeiten an Wärmepumpen gewerkeübergreifend anerkannt werden. Der BIV betont dabei, dass er die Leckage- und Dichtheitskontrolle im Rahmen der WP-Prüfungen für sinnvoll erachtet und unterstützt. Der ZIV befürwortet, dass Reparaturen und Eingriffe in den Kältemittelkreislauf nicht vom Schornsteinfegerhandwerk, sondern nur von entsprechend qualifizierten, zertifizierten und in der Handwerksrolle eingetragenen Fachleuten vorgenommen werden sollen. Schornsteinfeger und -fegerinnen verfügen laut Gesetzgeber schon über die entsprechende Fachkunde zur Durchführung von Dichtheitsprüfungen. Sie werden durch eine Qualifizierungsmaßnahme im Bereich Kältemittel. Der BIV und die Bildungseinrichtungen des Schornsteinfegerhandwerks sollen künftig einen Zertifikatslehrgang „Lecksuche und Dichtheitsprüfung in der Kältetechnik“ anbieten, der vom BIV als Sachkundenachweis der Kategorie IV anerkannt wird.

 

Kommunale Wärmepläne im Land - neue Webseite bietet Übersicht

Das GEG ist eng mit der Wärmeleitplanung verbunden. Doch das Wärmeplanungsgesetz führt zu großer Verunsicherung, wie zukünftig  Gebäude beheizt werden könnten. Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg (FVSHKBW) hat deshalb ein neues Infoangebot zusammengestellt, das sowohl Handwerkern wie Hausbesitzern bei der Planung zu einer neuen Heizung unterstützen soll

Die baden-württembergische Landesregierung hatte die 104 größten Kommunen im Land in die Pflichtgenommen: Bis Ende 2023 sollten sie einen kommunalen Wärmeplan erstellen. Diese sollen Wege aufzeigen, wie der Heizungssektor im Land klimaneutral werden soll. Allerdings beschreiben die Kommunen darin eher allgemein, in welchen Teilen ihres Gebiets Fern- oder Nahwärme ausgebaut werden könnten, wo Wasserstoff-Netze entstehen könnten oder wo Gebäude weiterhin durch eine individuelle Heizung wie eine Wärmepumpe beheizt werden könnten. Es geht also um Möglichkeiten - die Wärmepläne entfalten keine direkte Rechtswirkung. Denn Wärmeplanung ist keine Wärmenetzplanung. Sie wirken sich also nicht unmittelbar darauf aus, welche Heizung in ein Gebäude eingebaut werden darf. Dennoch lohnt sich der Blick in den Wärmeplan. Nur so kann man umfassend informiert eine sinnvolle Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte treffen, wenn eine Heizung ersetzt werden muss.

Hauseigentümer wie Heizungsinstallateure stehen dabei vor einem Problem: Wo findet man diesen kommunalen Wärmeplan? Hat die eigene Kommune bereits einen erstellt? Und was steht drin? Zur Klärung dieser Fragen will der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg mit der neuen Webseite www.waermeplanung-bw.de beitragen. Seit Jahresbeginn sammelt der Verband dort alle Wärmepläne, die baden-württembergische Kommunen bislang veröffentlicht haben – und es werden ständig mehr: Auch ohne gesetzliche Verpflichtung haben mehr als 200 Städte und Gemeinden im Land freiwillig einen kommunalen Wärmeplan erstellt oder sind gerade dabei. Bis spätestens Mitte 2028 müssen dann alle Kommunen in Deutschland über diese Strategiepapiere zur Wärmewende verfügen. Wer den Wärmeplan einer Kommune sucht, der wird auf www.waermeplanung-bw.de schnell fündig. Zudem haben die Heizungsexperten des Fachverbands dort Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die kommunale Wärmeplanung und den Heizungstausch zusammengestellt. Links zu aktueller Berichterstattung zum Thema, zu dem damit befassten Institutionen sowie zu den rechtlichen Grundlagen runden das Angebot ab.

 

Zeit zu machen!

Seit Anfang März prägen sie das Straßenbild in 370 deutschen Städten: die neuen Motive der Handwerkskampagne. Im Mittelpunkt stehen authentische Bilder aus dem Arbeitsalltag von Handwerkerinnen und Handwerkern, die zeigen, welche zentrale Rolle sie für die Zukunft des Landes haben

Nur mit dem Handwerk sind die zentralen Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen. Das zeigt auch die neue Kampagne, die unter dem Leitmotiv "Zeit, zu machen" Schaffenskraft und Gestaltungswillen des Handwerks in den Vordergrund stellt. Das diesjährige Leitmotiv "Zeit, zu machen" greift dabei das Selbstverständnis der 5,7 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker in Deutschland auf: Etwas "zu machen" und in die Tat umzusetzen, ist das, was sie auszeichnet. Für sie stehen nicht die Probleme im Vordergrund, sondern deren Lösungen. Das zeigt die Kampagne beispielhaft anhand von neun Protagonistinnen und Protagonisten und schärft so den Blick für den konkreten Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch für Perspektiven und Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk generell. Die Kampagne ist auf Plakaten, auf digitalen Plattformen und in verschiedenen Bewegtbildformaten zu sehen. Neben den klassischen Großflächenplakaten werden in diesem Jahr auch zahlreiche digitale Flächen wie zum Beispiel Infoscreens, Mall und Station Videos sowie digitale City Light Poster belegt. Im Web ist die Kampagne mit Bannern und Bewegtbild-Formaten auf großen Nachrichten-Websites, in Online-Mediatheken und natürlich auch in den sozialen Medien präsent. Damit das Handwerk auch in Zukunft anpacken kann, ist es an der "Zeit, mitzumachen". Spannende Perspektiven und Karrierechancen gibt es in über 130 Ausbildungsberufen. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, bekräftigt das: "Das Handwerk bietet der jungen Generation die Chance, die Zukunft des Landes aktiv mitzugestalten. Verantwortung zu übernehmen, Sinnvolles zu tun, Erfüllung zu finden und etwas zu schaffen, das bleibt: All das geht im Handwerk. Es ist Zeit, zu machen." Weitere Informationen und Downloads finden Sie unter www.handwerk.de.

 

"Lasst uns wieder bauen" - auch der Fachverband SHK demonstriert für mehr Wohnungsbau

Weniger Bürokratie, mehr Mittel für den Sozialwohnungsbau, Baubehörden digitalisieren, Prämie für preisgedämpfte Wohnungen: Das sind einige der Anliegen, für die ein Bündnis von 16 Organisationen Anfang März in Stuttgart demonstrierte

Gemeinsam mit der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, der Architektenkammer, der Ingenieurkammer, verschiedenen Bauverbänden, der IG Bau sowie dem Mieterbund drängte der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg die Politik in Bund und Land zu Impulsen für den Wohnungsbau. An einer Sternfahrt in die Innenstadt und einer Runde auf dem Innenstadtring nahmen rund 200 Fahrzeuge teil. Etwa 1200 Demonstranten trafen sich anschließend auf dem Karlsplatz, um den konkreten Forderungen Nachdruck zu verleihen. Aus den Beiträgen der Redner wurde deutlich: Die Bauwirtschaft steht vor einer nie da gewesenen Krise. Obwohl massenhaft Wohnraum fehle, gehe die Bautätigkeit dramatisch zurück. Arbeitsplätze, die jetzt verloren gingen, seien für lange Zeit verloren. Dann liesssen sich die Klimaziele im Gebäudesektor nicht erreichen, so Experten des Fachverbandes SHK Baden-Württemberg. Denn nur wo gebaut werde, erfolge der Umbau auch klimafreundlich und nur dort komme die Wärmewende ins Gebäude. Die Initiatoren der Protestaktion sind überzeugt: Fehlender Wohnraum wird die soziale Schieflage im Land weiter verschärfen. Mehr infos dazu: https://www.lasst-uns-wieder-bauen.de/ An der Demonstration nahmen auch die baupolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD und FDP/DVP teil, um sich die Vorschläge der Bauwirtschaft anzuhören. In ihren Grußworten signalisierten alle Verständnis – dem seitens der Politik nun aber Taten folgen müssen.

 

BSW sieht steigendes Interesse an Solarwärme

Etwa zwei Drittel der 19,5 Millionen Wohnhäuser in Deutschland werden durch fossile Energieträger beheizt. Um den Verbrauch zu drosseln, wäre die Nachrüstung mit Solarkollektoren ein Weg

Mehr als jeder zweite Eigenheimbesitzer  - 56 Prozent - könnte sich das vorstellen, meint der Bundesverband Solarwirtschaft. Voraussetzung ist allerdings, dass Vater Staat die Nachrüstung bezuschusst. Das geht aus einer Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des BSW-Solar hervor. Auch beim Einbau neuer Heizungen könnte es künftig wieder verstärkt zu Investitionen in neue Solarthermie-Anlagen kommen: Jeder zweite Besitzer (50 Prozent) einer reinen Gas- bzw. Ölheizung gab in der Umfrage an, einen Austausch der Heizung in den nächsten fünf Jahren zu planen. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, meint in Bezug auf die in Auftrag gegebebe Umfrage: „Bis zu einer Million neue Solarthermie-Anlagen könnten in diesem Zusammenhang entstehen. Zumeist in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Pelletsheizung, um deren Betriebskosten zu reduzieren.“

 

Jugend "forscht" - DVGW entwickelt neues Tool für die Nachwuchsgewinnung

Wie können junge Menschen an die Themenbereiche Wasser und Energie herangeführt werden? Und wie kann ihnen die Vielfalt an zukunftsorientierten und sinnstiftenden Aufgaben in der Wasser- und Versorgungswirtschaft nahegebracht werden? Mit diesen Fragen im Hinterkopf hat  der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs einen Experimentierkasten entwickelt.

 „Grund für Wasser“ - so heißt der Plexiglaskasten, der jungen Menschen den Zugang zu diesem komplexen Themenbereich erleichtert soll.  Er visualisiert die Auswirkungen der Grundwasserverschmutzung und symbolisiert die wichtige Verknüpfung zwischen der Versorgungstechnik und der Hausinstallation. Er vereint insgesamt sechs unterschiedliche Experimentiermöglichkeiten und kann z. B. bei einem „Tag der offenen Tür“, zur Azubigewinnung und zur Präsentation in Schulen eingesetzt werden. Laut DVGW planen auch Hochschulen das Experimentierset zur Gewinnung neuer Studierender in branchenbezogenen Studiengängen einzusetzen. Der Installateur- und Heizungsbaumeister Christian Borgen war maßgeblich an der Realisierung des Experimentierkastens beteiligt. Der Tüftler, der auch Obmann des DVGW-Koordinierungskreises Nachwuchsförderung (KONA) ist, hat das Tool entwickelt und in Handarbeit produziert. Unternehmen und Bildungsreinrichtungen, die an dem Experimentierkasten interessiert sind, können sich bei Ulrike Holtkamp bei der DVGW-Hauptgeschäftsstelle (E-Mail: ulrike.holtkamp@dvgw.de) melden.

 

Asbest-Risiko: Vorsicht bei Sanierung älterer Häuser

Einst als "Wunderfaser" im Baugewerbe angepriesen, ist Asbest seit über dreißig Jahren in Deutschland verboten. Allerdings gilt das nicht für Bestandsgebäude, in denen das Silikat-Mineral immer noch vorhanden sein kann. Laut einer Studie der Industriegewerkschaft Bau sind 9,4 Millionen Wohnhäuser in Deutschland mit Asbest belastet, vor allem solche, die zwischen 1960 und 1990 gebaut wurden. Wenn diese Gebäude saniert werden, kann Asbest freigesetzt werden und die Gesundheit von Hausbesitzern, Mietern und Handwerkern gefährden

Wer als Handwerker in einem älteren Haus arbeitet, muss sich vor einer Sanierung über die Asbestgefahr informieren und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen:

  • Dazu gehören das Tragen von Atemschutzmasken
  • das Vermeiden von Staubentwicklung
  • das Befeuchten von asbesthaltigen Materialien
  • das Verpacken und Kennzeichnen von Abfällen und
  • das Reinigen von Arbeitskleidung und Werkzeugen.

Zudem sollte regelmäßig ein Check-Up beim Arzt durchgeführt werden. Denn Asbest kann zu schweren Erkrankungen wie Lungenkrebs oder der Bildung von Tumoren im Weichteilgewebe des menschlichen Körpers führen.  Wichtig zu wissen: Solange die Asbestfasern fest im Material gebunden sind, besteht keine Gefahr mit ihnen in Kontakt zu kommen. Erst bei einer Sanierung oder einem Umbau kann der Stoff freigesetzt werden. Wer als Handwerker an einer Sanierungsmaßnahme beteiligt ist, muss eine Asbestschulung absolviert haben. Der Fachverband SHK Baden-Württemberg bietet für seine Mitgliedsbetriebe solche Schulungsmaßnahmen an.

Aber auch die Hauseigentümer sind gefragt: Wer ein Haus besitzt, das vor 1993 gebaut wurde, sollte eine Asbesterkundung durchführen lassen, um zu ermitteln, ob und in welchem Zustand Asbest vorhanden ist. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und kann von Fachfirmen oder Sachverständigen durchgeführt werden. Wer dann eine Sanierung ins Auge fasst, darf ausschließlich Handwerker mit einer entsprechenden Asbestschulung damit beauftragen.

 

Fachtagung für Unternehmerfrauen

Bereits zum 27. Mal lädt die Förderungsgesellschaft SHK mbH Unternehmerfrauen im SHK-Handwerk ein. Eine gute Möglichkeit, um professionellen externen Input zu erhalten sowie vom branchenspezifischen Austausch untereinander zu profitieren. Die Themenbereiche des Events  am 12. März in Stuttgart sind breit gestreut:

Eine gelungene Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden ist die zentrale Voraussetzung für kreative und lösungsorientierte Vereinbarungen, die wirksam umgesetzt werden. Zudem wirken sich partnerschaftliche Gespräche - gerade in schwierigen Situationen - positiv auf die Zufriedenheit der Kommunikationspartner aus. Doch welche Faktoren ermöglichen diese gelungene Kommunikation? Unter dem Motto „Ins Gehirn flüstern: Wirksame Kommunikation und Führung aus neurobiologischer Sicht“ zeigt der Trainer Dr. Gregor Kern auf, welche Erfolgsfaktoren sich aus den aktuellen Erkenntnissen aus der Gehirnforschung ergeben. Darüber hinaus gibt er konkrete und schnell umsetzbare Tipps mit an die Hand, um Gespräche noch wirksamer zu gestalten.
Am Nachmittag informiert Matthias Scheible, Referatsleiter Recht beim Fachverband SHK BW, zum Thema „Aktuelles aus der rechtlichen Beratung: Was Sie wissen müssen vom Auftrag bis zum Abschluss“.
Last but not least berichtet Dr. Eberhard Kern von der Steuerkanzlei „Kern & Partner“ über „Aktuelles aus dem Steuerrecht“ und vermittelt deren Auswirkungen auf die Betriebe. Zur Anmeldung und weiterführenden Informationen geht es hier: https://www.fvshkbw.de/aus-und-fortbildung/seminare/

 

Altersgerechter Umbau: Finanzspritze für KfW-Programm

Nachdem das KfW-Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen“ Ende November 2023 aufgrund der damals geltenden Haushaltssperre gestoppt worden war, gibt es nun eine gute Nachricht: 150 Millionen Euro sind hierfür im beschlossenen Bundeshaushalt 2024 vorgesehen. Somit können Zuschüsse ab sofort wieder beantragt werden

Mit Blick auf den demografischen Wandel werden altersgerechte Wohnungen immer dringlicher: lediglich 1,5 Prozent erfüllen in Deutschland aktuell diese Kriterien. Das geht aus einer Studie des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU) hervor, wie die "Aktion Barrierefreies Bad" (https://www.aktion-barrierefreies-bad.de/) mitteilt. Wohnimmobilien entsprechend umzubauen, sei eine absolute Notwendigkeit. Das Badezimmer spielt in diesem Zusammenhang die wichtigste Rolle. Dies belegen auch die Antragstellungen des KfW-Programms. Seit Jahren belegt der Förderbaustein 5 „Badumbau/Maßnahmen an Sanitärräumen“ unangefochten und mit weitem Abstand Platz 1. Damit ist die Schaffung barrierefreier Bäder der zentrale Bestandteil des Programms. Zudem wird dadurch deutlich, wie wichtig den Menschen ein solcher Raum für den langen Verbleib in den eigenen vier Wänden ist. Laut KfW sind Zuschüsse bis zu 6.250 Euro möglich. Das Geld kann unabhängig vom Alter beantragt werden und gilt für alle, die Barrieren in ihrer Wohnung reduzieren und mehr Wohnkomfort schaffen wollen. Die Bank weist jedoch darauf ehin, dass eine Antrag­stellung im KfW-Zuschuss­portal ist nur möglich, solange die Förder­mittel noch nicht auf­gebraucht sind. Ob eie Förderung möglich ist, lässt sich durch einen Vorabcheck unter: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/F%C3%B6rderprodukte/Altersgerecht-Umbauen-Investitionszuschuss-(455)/   prüfen.

 

SHK-Handwerk hat 2023 seinen Umsatz weiter gesteigert

Rund 61,7 Milliarden Euro Umsatz haben die Installateure und Heizungsbauer Deutschlands im vergangenen Jahr erwirtschaftet - das sind 4, 2 Milliiarden Euro mehr als 2022. Das geht aus den vorläufigen Schätzungen des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hervor. Doch der Zentralverband blickt eher verhalten in die Zukunft

Die Konjunktur schwächelt, die Neubautätigkeit geht zurück - vor diesem Hintergrund ist das Umsatzplus von über vier Milliarden Euro, das die 48.100 SHK-Betriebe erwirtschaften konnten, durchweg positiv zu bewerten. In das Plus miteingerechnet sind die Umsatzzuwächse der drei kleineren Gewerke, die der ZVSHK vertritt: die der Klempner, Behälter- und Apparatebauer und der Ofen- und Luftheizungsbauer. „In der ersten Jahreshälfte profitierten die Betriebe von den Überhängen eines unglaublichen Nachfragebooms für Wärmepumpen. Treiber hierfür war die seit Mitte 2022 zunehmende Sorge der Verbraucher vor einer Gaskrise nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine“, erläutert Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

Verunsicherung lässt WP-Absatz einbrechen - Badinstallationen rückläufig

In der zweiten Jahreshälfte hätte politisch ausgelöste Verunsicherung durch die Hängepartie um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und dessen künftiger Förderkulisse, die bis zum Jahresende 2023 nicht feststand, dann die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen gesteigert, während der Absatz von Wärmepumpen einbrach. Im Verhältnis zum Vorjahr konnte das SHK-Handwerk seine Leistung im Bereich der Heizungsmodernisierung nochmal deutlich steigern: Über 1,2 Millionen Wärmeerzeuger wurden installiert, darunter ein wachsender Anteil Wärmepumpen, von denen 356.000 herstellerseitig neu in den Markt gebracht wurden. Zurückgegangen ist 2023 nach Einschätzung des ZSVHK die Installationsleistung bei Bädern. Sie liegt mit knapp 1 Millionen neu gebauter oder sanierter Bäder unter dem sonstigen Durchschnittswert von 1,2 Millionen Badinstallationen pro Jahr.

Während die Gesamtzahl der Betriebe 2023 leicht zurückgegangen ist (von 48.900 auf 48.100),  konnte ein geringer Beschäftigungsaufbau registriert werden: Insgesamt liegt die Zahl der Beschäftigten im SHK-Handwerk jetzt bei 396.700 (gegenüber 394.700 im Jahr zuvor). Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei der größten Gruppe, den Anlagenmechanikern SHK, stieg von 14.301 auf 15.132. „Mit Blick auf den stetig wachsenden Fachkräftebedarf im SHK-Handwerk ist das eine positive Entwicklung“, urteilt Helmut Bramann.

Klimaschutz-Aspekt wird bei der Berufswahl wichtiger

Er sieht darin auch einen Erfolg der verbandseigenen Nachwuchswerbekampagne Zeitzustarten, die bundesweit mit einheitlichen Botschaften und Praktikumsangeboten Schülerinnen und Schüler für eine entsprechende Ausbildung gewinnen will. „Der immer anspruchsvollere Beruf, der in ganz wesentlichen Teilen Klimaschutz und Ressourcenschutz verwirklicht, wird für junge Leute Jahr für Jahr attraktiver.“  

Verbraucher scheuen sich vor Investitionen - Politik gefordert

Mit Vorsicht behandelt der ZVSHK Konjunkturprognosen für das laufende Jahr. „Schon nach den ersten Wochen des Jahres ist erkennbar, dass die politisch verursachte Verunsicherung der Kunden in Fragen der Heizungsmodernisierung, die Investitionsbereitschaft nach wie vor ausbremst. Hier ist die Politik gefordert, mit einer gezielten Kampagne Vertrauen zurückzugewinnen und mit Argumenten zu überzeugen, dass es jetzt an der Zeit ist, ineffiziente und veraltete Heiztechnik auszutauschen und nicht abzuwarten“, mahnt der ZVSHK Hauptgeschäftsführer. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Politische Rahmenbedingungen und Förderkulisse stehen fest.

 

Aus alt mach neu: Dena-Registrierung beim Heizungstausch erforderlich

Seit heute können Eigentümer und Eigentümerinnen von privat genutzten Häusern ihre Förderanträge für den Heizungstausch bei der KfW stellen. Um eine Förderung beantragen zu können, benötigen sie die Bestätigung zum Antrag (BzA). Sie wird vom Fachbetrieb ausgestellt. Für die SHK-Betriebe, die ihre Kundinnen und Kunden bei dem Vorhaben begleiten, bedeutet das: sie müssen sich bei der Dena registrieren

Seit Jahresbeginn ist es Pflicht: Fachbetriebe müssen Förderanträge zur Heizungstechnik bzw -optimierung begleiten. Das sieht die seit 2021 geltende BEG - Bundesförderung für effiziente Gebäude - vor. Bislang konnten auch Privatpersonen technische Daten in die Förderformulare eintragen. Das gilt nicht mehr. Die neue Regelung löst die bis dato geltende Fachunternehmererklärung ab. Mit dem Procedere soll erreicht werden die Antragstellung zu beschleunigen, da beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der KfW die Verfahren automatisiert werden. Um einen reiblungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird empfohlen sich schnellstmöglich zu registrieren. Einzige Ausnahme: Für Handwerksbetriebe, die schon unter www.energie-effizienz-experten.de gelistet sind, entfällt die Registrierung.

Die Registrierung erfolgt einmalig unter fachunternehmen.energie-effizienz-experten.de. Benötigt werden die Kontaktdaten des Unternehmens mit der Email-Adresse und einer Telefonnummer, der Name des Betriebs und die Betriebsnummer der Handwerkskarte. Anschließend erhält der Betrieb eine Online-ID. Die Antragstellung selbst  läuft wie zuvor über den Hauseigentümer, er muss lediglich die BzA-ID im Online-Prüftool der KfW bzw. die TPB-ID in den Online-Formularen des BAFA angeben, welche vom registrierten Fachunternehmen zuvor erstellt wurde. Außerdem wichtig: wer Einzel­maßnahmen im Bereich der Heizungs­technik begleitet, benötigt einen Zugang zum Prüftool der KfW. Dort werden alle relevanten Angaben zur geplanten Maßnahme erfasst. Zudem hat die KfW auf ihrer Webseite Arbeitshilfen für die Produkte der Bundesförderung für effiziente Gebäude zusammengestellt, die die Kundenbetreuung erleichtern sollen. Mehr dazu gibt es hier: www.kfw.de/partner/KfW-Partnerportal/Architekten-Bauingenieure-Energieberater/Arbeitshilfen-Service/

Wärmekarte soll Planung bei der Energiewende erleichtern

Die Energiewende nimmt an Fahrt auf. Jetzt hat der Energieversorger E.ON gemeinsam mit Bundesbauministerin Klara Geywitz eine digitale Wärmekarte für Deutschland vorgestellt. Sie zeigt den Stand der Wärmeversorgung in allen rund 30.000 Postleitzahlgebieten Deutschlands

Die Wärmekarte ist ein frei zugängliches Instrument und soll den Einstieg in die kommunale Wärmeplanung vereinfachen: Kommunen, Bürger und Fachplaner haben so erstmals die Möglichkeit, sich einen Überblick über den Status Quo der Wärmewende vor Ort zu verschaffen, so die Macher der Karte. Sie zeigt auf einen Blick den Wärmebedarf, die Emissionen, die Verteilung der Heiztechnologien und die Sanierungsraten im Gebäudebestand an. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen, in Baden-Württemberg soll das sogar bereits 2040 der Fall sein. Heute werden laut BMWK noch mehr als 80 Prozent des Wärmebedarfs durch fossile Energieträger gedeckt.

Die Karte gibt es hier: https://www.eon.com/de/c/waermewende/waermekarte.html

 

Pauschales PFAS-Verbot ist nicht sinnvoll

Die EU plant ein generelles Verbot von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen. Das lehnen der Zentralverband Sanitär-Heizung-Klima (ZVSHK) und der VDMA-Fachverband Armaturen ab: PFAS hätten zahlreiche wichtige Eigenschaften, die nach heutigem Stand nicht ersetzbar seien

Ein Verbot hätte zur Folge, dass bestimmte Produkte darunter leiden, was Nachteile für die Anwender bedeuten würde, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Nachteile bestünden darin, dass Produkte zentrale Funktionen nicht mehr erfüllen und  weniger Sicherheit bieten würden und zudem ihre Lebensdauer verkürzt würde. Das gelte unter anderem für Bauteile wie leistungsfähige Dichtungen sowie für Konstruktions- und Beschichtungswerkstoffe, die in Armaturen verwendet werden. Insbesondere Sanitärarmaturen punkten bei den Themen Wassersparen und Kreislaufwirtschaft, während Heizungsarmaturen einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende leisten - für beide sind PFAS-Komponenten unverzichtbar.

Bei Fluorpolymeren handelt es sich um Hochleistungskunststoffe, die sich durch eine besonders hohe Beständigkeit auszeichnen. Diese Per- und Polyfluoralkylsubstanzen sind beispielsweise auch in Dichtungen und Schlauchleitungen in der Trinkwasserinstallation enthalten. Das geplante EU-Vorhaben, den Einsatz der kompletten PFAS-Stoffgruppe aus rund 10.000 Substanzen pauschal zu verbieten, gefährde damit nicht nur zahlreiche industrielle Prozesse rund um die Produktion und den Handel von Sanitär- und Gebäudetechnik, sondern auch Montageprozesse im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk, heißt es weiter.. So sind geeignete Alternativen mit den gleichen, zwingend erforderlichen Materialeigenschaften in vielen Fällen derzeit nicht verfügbar und auch nicht im Zeitrahmen der geplanten Verbotsfristen als marktreife Produkte entwickelbar. Im Schulterschluss plädieren ZVSHK und VDMA-Armaturen für eine differenzierte Betrachtung der 10.000 Substanzen.

 

IFH/Intherm 2024: Drei Themen im Fokus

Die Organisation der IFH/Intherm vom 23. bis 26. April 2024 in Nürnberg ist bereits weit gediehen. Über 350 Aussteller zeigen ihre Produkte und Srvices rund um die Haus- und Gebäudetechnik. Um einen schnellen Überblick über die wichtigsten Branchentrends zu ermöglichen, bündelt die IFH/Intherm 2024 die Top-Themen der Messe übersichtlich in drei Fokusgruppen: Nachhaltigkeit, digitale Unternehmensführung und Komfort. Ein Überblick:

Ein Megathema in der öffentlichen Aufmerksamkeit und auch auf der IFH/Intherm ist die Wärmepumpe. Das SHK-Handwerk muss sich dabei intensiv mit vielen Aspekten beschäftigen: der Technologie von Wärmepumpen, mit Hybridmodellen, der Koppelung mit Photovoltaikanlagen und Speichertechnologien. Ein weiteres wichtiges Thema ist dabei der Dschungel an staatlichen Fördermöglichkeiten, den es zu überblicken gilt, um Kunden bestmöglich beraten zu können. Aber auch weitere zukunftsfähige Heiztechniken stehen im Fokus. Darum sind Informationen zu wasserstofffähigen Brennwertgeräten ebenso wichtiger Bestandteil der IFH/Intherm-Agenda wie weitere Lösungen, die energieeffizient und ressourcenschonend einen Beitrag zur Energiewende leisten sollen.

Digitale Lösungen sind im Büro und auf der Baustelle nicht mehr wegzudenken. Die IFH/Intherm stellt vielfältige Möglichkeiten vor – von Prozessen zur digitalen Materialbeschaffung, über Projektsteuerung mit BIM bis zur Büroorganisation mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Zunehmende Bedeutung gewinnt die Nachwuchswerbung über Social Media und die Mitarbeiterbindung durch die Positionierung als moderner Arbeitgeber.

Im Sanitärbereich spielt der Komfort für Verbraucher eine immer größere Rolle bei der Kaufentscheidung. Das betrifft nicht nur das Generationen- und Pflegebad, sondern auch klassische Produkte des täglichen Gebrauchs. So werden berührungslose Armaturen, pflegeleichte Oberflächen, smarte Spiegel oder das Dusch-WC vermehrt nachgefragt. Der hygienische und ressourcenschonende Umgang mit Trinkwasser ist dabei selbstverständlich. Bei der Installation werden neue Montagetechniken immer wichtiger: Gerade die Vorfertigung ermöglicht sowohl SHK-Betrieben als auch den Kunden einen sauberen und zeitsparenden Einbau des neuen Badezimmers.

Persönlicher Austausch steht bei der IFH/Intherm 2024 an erster Stelle                Zufällige und geplante Begegnungen, spontane Inspirationen oder verbindliche Gespräche: Die IFH/Intherm ermöglicht den direkten und persönlichen Austausch unter Experten. SHK-Handwerker können die Gelegenheit nutzen, um sich mit Ansprechpartnern der Industrie sowie mit Architekten und Fachplanern auszutauschen, das eigene Netzwerk zu pflegen und auszubauen. Hierzu bietet die Fachmesse für Sanitär, Haus- und Gebäudetechnik viele Gelegenheiten. Sei es im Anschluss an einen Fachvortrag oder eine Diskussionsrunde im IFH/Intherm FORUM oder im Rahmen einer Produktpräsentation auf einem Messestand. Eine neue Möglichkeit zum Netzwerken bieten die Abendveranstaltungen. Von Dienstag bis Donnerstag können alle Messeteilnehmer die IFH/Intherm mit gekühlten Getränken, Snacks und Musik beim entspannten After-Work gemeinsam ausklingen lassen. Weitere Informationen gibt esauf der IFH-Messeseite https://www.ifh-intherm.de/

 

Das große "L" - auch die SHK Innung setzt Zeichen!

"Loosen my handcuffs - NOW!" auf Deutsch: "Löst meine Handschellen - JETZT!", unter diesem Motto protestieren seit heute deutschlandweit Handwerker aller Branchen gegen die nach ihrer Meinung destaströse Poltik der Ampel zu Lasten der Handwerksbetriebe. Die SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal schließt sich diesem Protest an

Den Anfang machte kein Geringerer als Frank Zöller. Auf Facebook postete der Obermeister der SHK Innung am Morgen: "Zeig den politisch Verantwortlichen das L! Das Bürokratie-Monster in Deutschland lähmt das Handwerk! Die Energiepreise ruinieren Handwerksbetriebe! Die Orientierungslosigkeit der Regierung führt ins Chaos!" und forderte dazu auf den Beitrag mit Handwerkskollegen und Menschen in ganz Deutschland zu teilen. Weiter schrieb er: "Verweigere den Handschlag mit politischen Vertretern, die für diese Lage verantwortlich sind. Zeige stattdessen Deine Hand mit L!" Seit Jahren hatten Betriebe und Unternehmer bzw. deren Verbände hohen Druck auf die Politik ausgeübt, um spürbare Entlastungsperspektiven für Betriebe und Beschäftigte zu erreichen. Nun gehe es darum, sichtbare Zeichen für einen Belastungsstopp sowie für mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit zu setzen, so der Zentralverband des Deutschen Handwerks.

 

Novum: Gemeinsamer Auftritt von SHK- und Schornsteinfeger-Innung bei der Messe "Einstieg Beruf"

Es ist eine ganz besondere Premiere im Innungsbezirk: Bei der Karlsruher Ausbildungsmesse "Einstieg Beruf" am Samstag, dem 20 Januar, sind die Schornsteinfeger- und die SHK Innung an einem Stand vertreten. Die beiden Körperschaften könnten mit dieser branchenübergreifenden Maßnahme Schule machen...

Man kennt sich und man schätzt sich - denn die Innungen verbindet viel: Beide sind an einer gelingenden  Energiewende maßgeblich  beteiligt, die Arbeit der Gewerke ist im Heizungsbereich miteinander verzahnt. Auch  bei Veranstaltungen zur Azubi-Gewinnung trifft man sich regelmäßig und tauscht sich aus. Die Idee auch einmal gemeinsam auf einer Messe vertreten zu sein, lag nah. "Wir haben uns sehr gefreut, als Patrick Seitz, Vorstandsmitglied der Schornsteinfegerinnung Karlsruhe uns das Angebot gemacht hat mit auf ihrem Messestand vertreten zu sein", erklärt Claudia Zimmerling, Geschäftsführerin der SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal. "Unser Motto lautet ja: 'Gemeinsam können wir mehr!' und das zeigen wir ganz deutlich". Die Ausbildungsmesse „Einstieg Beruf“ ist die größte regionale Messe für berufliche Ausbildung und gilt für Betriebe, Unternehmen, Schulen, Hochschulen und Bildungsträger aus der TechnologieRegion Karlsruhe als wichtige Plattform, um sich zu präsentieren und junge Menschen zu begeistern. Über 150 Berufe und Studienangebote werden präsentiert, zudem stehen Vorträge und Workshops auf dem Programm. "Der gemeinsame Messestand H1_236 befindet sich in  Halle 1, nur ein paar Schritte vom Eingangstor 1 entfernt", erzählt Claudia Zimmerling, "und die Innungen freuen sich schon sehr auf viele Interessierte". Nach dieser Premiere setzen die beiden Innungen noch eine drauf: "Wir werden am 19. Februar zusammen unser neues Innungsformat "Youngstars Convention" feiern. Dieses Event wurde von der SHK Innung ins Leben gerufen, um Azubis aus unserem Handwerk in zwangloser Atmosphäre zusammenzubringen und sich besser vernetzen zu können. Bei unserer ersten Feier in den Räumen der Geschäftstelle sind die Schornsteinfeger mit von der Partie und die Azubis, die es noch in dem einen oder anderen Berufsfeld  noch werden wollen."

 

IFH/Intherm 2024: The place to be

Technik, Trends und Tik-Toker: Die IFH/Intherm wartet auch in diesem Jahr wieder mit einem großen Programm auf. Handwerk, Industrie, Energieberater, Planer, Architekten und SHK-Influencer treffen sich vom 23. bis 26. April 2024 in Nürnberg, um sich auszutauschen und sich zu informieren.

Mehr als 300 Aussteller werden laut den Veranstaltern in diesem Jahr dabei sein und mit ihren Produkten, Neuheiten und Trends einen umfassenden Marktüberblick präsentieren. Ein neu erweitertes Rahmenprogramm will verstärkte Möglichkeiten für Diskussionen, Wissenstransfer und den Austausch neuer Ideen bieten. Dabei soll es ausreichend Gelegenheit für persönliche Gespräche mit Geschäftspartnern und Kollegen geben.  Die Fachmesse für Sanitär, Haus- und Gebäudetechnik präsentiert sich zugleich als essenzieller Treffpunkt für Branchenexperten und Neueinsteiger gleichermaßen.  Die IFH/Intherm ist damit das wichtigste Ereignis des Jahres, um das eigene Netzwerk zu pflegen, zu erweitern und das Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. Die Fachverbände SHK von Baden-Württemberg und Bayern haben mit dem Messeveranstalter GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen mbH) ihre langjährige Partnerschaft für die Durchführung der Messe bis zum Jahr 2032 verlängert. Dieter Dohr, Geschäftsführer der GHM, betont die Bedeutung der langfristigen Zusammenarbeit: „Mit der fachlichen Kompetenz und tatkräftigen Unterstützung der SHK-Fachverbände ist es gelungen, die IFH/Intherm alle zwei Jahre als wichtigsten Branchentreffpunkt zu etablieren.“ Gestützt durch ihr Engagement freue man sich darauf, die Messe als Plattform zu gestalten, die nicht nur die aktuellen Anforderungen der Branche reflektiere, sondern auch Raum für zukunftsweisende Ideen und Innovationen bieten solle. „Wir sind fest entschlossen, weiterhin einen hochwertigen und inspirierenden Treffpunkt für die SHK-Branche zu gestalten.“ Mehr Infos zu Messe gibt es hier: www.ifh-intherm.de/messe

 

Für mehr Girls' Power im Betrieb!

Die bundesweiten Aktionstage Girls' Day und Boys' Day finden in diesem Jahr am Donnerstag, 25. April, statt. Dabei steht die Berufsorientierung von Mädchen und Jungen frei von Geschlechter- und Rollenklischees im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse erhalten an diesem Tag jeweils Einblicke in Berufsfelder, in denen Frauen bzw. Männer bislang unterrepräsentiert sind. Bei Mädchen und jungen Frauen stehen dabei Berufe im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im Fokus, wozu auch die Ausbildungsberufe im SHK-Handwerk gehören. Laut einer Mitteilung des Fachverbands BW beteiligten sich 2023 rund 20.000 Unternehmen und Institutionen. Sie boten über 160.000 Schülerinnen bzw. Schülern Einblicke in ihre Arbeit und Tätigkeitsfelder. Schon jetzt rufen die Verbände dazu auf, sich möglichst zahlreich mit eigenen Angeboten zu beteiligen und das Engagement über einen Eintrag im Girls' Day Radar (www.girls-day.de/Radar) bzw. Boys' Day Radar (www.boys-day.de/Radar) bundesweit sichtbar machen.

 

Kaum da - schon wieder weg?

Der ersehnte Auzubi hat seinen Vertrag unterschrieben und dann heißt es: "Nö , lieber doch nicht!" Und der Prozess beginnt von vorn. Was bringt junge Leute dazu, einen Ausbildungsvertrag vor dem ersten Arbeitstag wieder zu lösen? Dieser Frage sind Andrea Greilinger und Katja Graser in einer Interviewstudie nachgegangen, teilt das Deutsche Handwerksinstitut mit.

Die Interviews ergaben, dass Vertragslösungen vor Ausbildungsbeginn oft aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus getroffen werden. Das klingt zunächst paradox, die Erklärung ist aber einfach: Es stand ein bevorzugtes Unternehmen zur Verfügung, aber ein weiterer Betrieb bot einen Vertrag an, der folgerichtig unterzeichnet wurde. Erst als das favorisierte Unternehmen ebenfalls ein Vertragsangebot machte, wurde der Entscheidungsprozess bei den jungen Menschen in Gang gesetzt. Und noch etwas wurde in den Interviews deutlich: Es gibt demzufolge Unterschiede in der Art der Absage und der moralischen Bewertung. Wenn eine starke Verpflichtung empfunden wurde, zum Beispiel aufgrund besonderer Bemühungen des Unternehmens im Bewerbungsprozess, wurde die Absage als besonders schwierig beschrieben. Es wurde auch festgestellt, dass Anonymität im Bewerbungsprozess das Verpflichtungsgefühl gegenüber dem Ausbildungsunternehmen mindert und somit den Prozess der Vertragslösung erleichtert. Ein intensiver und persönlicher Bewerbungsprozess sowie ein frühes Onboarding können also entscheidend dazu beitragen, dass Auszubildende auch wirklich in den Betrieb kommen.

 

Mutmacherin im Handwerk gesucht!

Aus dem Handwerk – für das Handwerk! Das Motto gilt auch 2024 für die ZUKUNFT HANDWERK, die vom 28.Februar bis zum 1. März in München stattfindet. Dabei geht es auch um die Auszeichnung "Mutmacherin 2024", die ZUKUNFT HANDWERK und die Zeitschrift "freundin" gemeinsam verleihen 

Im Fokus stehen hierbei vor allem Frauen, die sich mit einem  Karrierewechsel z. B. nach einem Studium, der Elternzeit oder einem Neustart  für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben. Gesucht werden aber auch Handwerksbetriebe, die Frauen bei Ihrem Schritt ins Unbekannte stark fördern. Sowohl den Mutmacherinnen als auch den unterstützenden Betrieben wird auf dem Kongress die Gelegenheit geboten, ihre Erfolgsgeschichten zu teilen und weitere Frauen für einen Job im Handwerk zu begesitern. Bewerbungen (formlos, mit gekürztem Lebenslauf, Foto, der Hintergrundgeschichte und Jahreszahlen) können bis zum 15. Januar unter mutmacherin@freundin.de eingereicht werden.

 

BEG: Wichtige Vertragsklausel im Jahr 2024

Mit dem Bundeshaushalt 2024 soll die Bundesförderung Energieeffiziente Gebäude (BEG) geändert werden. Vorgesehen ist unter anderem, dass der sogenannte Klimageschwindigkeitsbonus von 25 auf 20 Prozent reduziert werden und zudem nur für das selbstgenutzte Wohneigentum gelten soll

In der neuen Richtlinie der BEG, die bisher als Entwurf vorliegt, sind Übergangsregelungen vorgesehen: Ausnahmsweise können bei der KfW Anträge auf Förderung auch nach dem Beginn einer Heizungssanierung beantragt werden. Außerdem gibt es eine Ausnahme von der sechsmonatigen Sperrfrist. Damit ist es möglich, einen noch bei der BAFA gestellten Antrag zurückzuziehen und einen neuen bei der KfW zu stellen. Nach Ziff. 9.2.1 der Richtlinie (ebenfalls im Entwurf) muss bei Antragstellung ab 2024 ein Lieferungs- oder Leistungsvertrag vorliegen, der eine auflösende oder aufschiebende Bedingung enthält. Damit wird dokumentiert, dass die Liefer- und Leistungsverträge zur Heizungssanierung nur für den Fall geschlossen werden, dass eine Förderung gewährt wird.
Verweigert die KfW die Förderung, werden diese Verträge unwirksam. Hätten SHK-Betriebe bereits Komponenten bestellt oder eingebaut, hätten sie dadurch erhebliche Nachteile zu befürchten. Deshalb empfehlen wir, Heizungsanlagen erst dann beim Lieferanten zu bestellen, wenn der Förderbescheid der KfW vorliegt. Auch mit der Baumaßnahme selbst sollten erst begonnen werden, wenn der Förderbescheid vorliegt. 

Zudem muss der Vertrag das voraussichtliche Datum enthalten, zu dem die Maßnahme umgesetzt wird. Entsprechend der FAQ-Liste des BMWK ist es deshalb dringend angeraten eine der beiden folgenden Bedingungen in die Verträge einfließen zu lassen:

Aufschiebende Bedingung:
Dieser Vertrag tritt hinsichtlich der Liefer- und Leistungspflichten zur Umsetzung erst und nur insoweit in Kraft, wenn und soweit die KfW den Antrag zur Förderung [Bezeichnung Einzelmaßnahme / eines Sanierungsvorhabens] bewilligt und die Förderung mit einer Zusage gegenüber der antragstellenden Vertragspartei zugesagt hat (aufschiebende Bedingung). Die antragstellende Vertragspartei wird die jeweils andere Vertragspartei über den Eintritt und den Umfang des Eintritts der Bedingung unverzüglich in Kenntnis setzen.

Auflösende Bedingung:
Dieser Vertrag erlischt hinsichtlich der Liefer- und Leistungspflichten zur Umsetzung, sobald und soweit die KfW den Antrag zur Förderung [Bezeichnung Einzelmaßnahme / eines Sanierungsvorhabens] nicht bewilligt sondern ablehnt und die Förderung nicht mit einer Zusage gegenüber der antragstellenden Vertragspartei zusagt, sondern mit einem Ablehnungsbescheid versagt (auflösende Bedingung). Die antragstellende Vertragspartei wird die jeweils andere Vertragspartei über den Eintritt und den Umfang des Eintritts der Bedingung unverzüglich in Kenntnis setzen.“ Sobald die neue Förderrichtlinie veröffentlicht ist, wird der FV  auf seiner Homepage eine ausführliche Erläuterung bereitstellen und die SHK Innung Karlsruhe - Bruchsal wird darüber informieren. Zusätzlich wird der Fachverband am 30. Januar und am 28. Februar Webinare zu der neuen BEG-Förderrichtlinie anbieten.

 

Unternehmererklärung zum Gebäudeenergiegesetz 2024

Durch die Neufassung des GEG ist eine Ergänzung der Unternehmererklärung nach § 96 GEG erforderlich. Sie  gilt für den Einbau von neuen Heizungsanlagen ab 2024. Nach dem neuen GEG ist weiterhin eine Unternehmererklärung für die Betriebsprüfung von Wärmepumpen nach § 60a sowie für die Heizungsprüfung und -optimierung nach § 60b GEG erforderlich. Da diese Maßnahmen erst ab dem 1. Oktober 2024 gelten, werden wir diese Unternehmererklärung noch rechtzeitig veröffentlichen.

 

Webinar zu Anforderungen des GEG

Mit dem Jahreswechsel hat eine Zeitenwende in der Heizungstechnik, der Ausstieg aus der rein fossil betriebenen Heizung, begonnen. Seit dem  1. Januar gilt die Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) mit unterschiedlichen Übergangsfristen. Welche Anforderungen müssen beachtet werden, sowohl für den Betrieb als auch die Beratung von Kunden? Mit dem Webinar des Fachverbandes Baden-Württemberg am 17. Januar von 14 bis 17 Uhr erhalten Innungsmitglieder exklusive Informationen speziell für den SHK-Betrieb. Jörg Knapp, Referatsleiter Technik des Fachverbandes, stellt die wesentlichen Anforderungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes und der geplanten neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude vor, erläutert der Einzelheiten und geht auf die Konsequenzen für die SHK-Betriebe ein. Das Webinar findet über Microsoft Teams statt. Dafür wird lediglich eine Internetverbindung und ein digitales Endgerät benötigt. Es richtet sich an Meister, Techniker, Ingenieure bzw. Personen, die verantwortlich für die Planung und dem Einbau von effizienten Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energie sind, die Kunden dahingehend beraten und die Förderanträge stellen. Mehr dazu: www.fvshkbw.de/aus-und-fortbildung/seminare

Gas-Wasserstoff-Heizungen kommen auf den Markt

Wasserstoff gilt für viele Experten als der Kraftstoff der Zukunft. Mittlerweile bieten erste Hersteller Gas-Brennwertgeräte an, die den Status „100 Prozent H2-ready“ erfüllen. Auf deutsch: Sie können auch mit purem Wasserstoff betrieben werden. Das berichtet das Branchenmagazin SBZ. Sind die H2-ready-Brenner wirklich eine ganz heiße Sache?

Die neuen Gas-Brennwertgeräte vertragen schon jetzt neben Erdgas, Bio-Erdgas und Flüssiggas auch einen Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff. Sollten die Leitungsnetze dann in den 30er-Jahren auf Wasserstoff umgestellt werden, lassen sich diese Heizungen mit überschaubarem Aufwand umrüsten und weiterbetreiben. Der große Vorteil dieser Geräte besteht darin, dass sie allein durch das „H2-ready-Privileg“ die Vorgaben des neuen Gebäudeenergiegesetzes erfüllen, wenn die örtliche Wärmeplanung ein Wasserstoffnetz vorsieht und der Netzbetreiber rechtzeitig einen verbindlichen Plan für die Umstellung auf den neuen Energieträger bis spätestens Ende 2044 vorgelegt hat. Zu bedenken ist allerdings, dass der Preis für Erdgas in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Experten erwarten zudem, dass Wasserstoff noch teurer werden dürfte als Erdgas. Erst ab Mitte der 40er-Jahre könnten die Preise für Gas und Wasserstoff gleich sein.

 

Deutschland auf Platz zwei bei der CO2-Vermeidung

Wärmepumpen boomen: Europaweit ist der Absatz von Wärmepumpen im Jahr 2022 um 39 Prozent gestiegen. Das zeigt der Marktbericht der Europäischen Wärmepumpen-Vereinigung ehpa. Mit positiven Auswirkungen für die CO2-Bilanz

Insgesamt 20 Millionen installierte Wärmepumpen vermeiden laut ehpa 52,5 Megatonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr für den Gebäudesektor in Europa - das entspricht in etwa den jährlichen Emissionen von Griechenland. An der Spitze der Länder mit der höchsten CO2-Vermeidung steht Frankreich, gefolgt von Deutschland und Italien. Die ehpa fordert klare Signale von Seiten der Politik, um Wärmepumpen in den Mittelpunkt der Dekarbonisierungsbemühungen zu stellen und unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission fossile Brennwertkessel auslaufen zu lassen.

 

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